Fazit:
Mit einem Pfeifkonzert der Heimfans endet das Spiel. Das waren heute klare Verhältnisse im Norden: Werder Bremen verliert klar und deutlich mit 0:4 (0:2) gegen den VfB Stuttgart. Die Hypothek aus dem ersten Durchgang war einfach zu groß für die Elf von Horst Steffen, die auch nach dem Seitenwechsel offensiv kaum etwas zustande brachten. Dann flog auch noch Coulibaly vom Feld, kurz darauf besorgte Undav die endgültige Entscheidung (79.). Führich erhöhte sogar noch mit dem Schlusspfiff auf 0:4 (90.+7). Somit kann der SVW die Derby-Niederlage vorerst nicht wiedergutmachen und muss den Blick nach unten richten. Die Schwaben knüpfen an ihre starke Leistung von Donnerstag an und bleiben an den europäischen Plätzen dran.

Tooor für VfB Stuttgart, 0:4 durch Chris Führich
Und jetzt passiert es doch noch, Führich trifft zum Schlusspunkt. Mittelstädt schickt Führich auf die Reise, der ohne Gegenwehr von links in die Gefahrenzone zieht und mithilfe des rechten Innenpfostens flach ins lange Eck einnetzt.

Führich hat das 4:0 auf dem Fuß, Backhaus bekommt aber eine Hand dazwischen. Bouanani zieht nach der Ecke aufs Tor - drüber.

Romano Schmid setzt einen Freistoß aus 25 Metern recht deutlich übers Gehäuse. Der Ehrentreffer will nicht gelingen.

Stolze sieben Minuten Nachspielzeit werden angezeigt. Diese resultieren aus der Verletzung von Marco Friedl.

Immerhin kommt Bremen nochmal zu einer guten Chance. Schmid zwingt Nübel zu einer starken Parade. Der Stuttgarter Torwart wehrt einen Flachschuss des Österreichers ins lange Eck ab und hält die Null sicher.

Die Zuschauerinnen und Zuschauer sehen ein lockeres Auslaufen auf beiden Seiten.

Backhaus verhindert Schlimmeres und rettet einen Undav-Abschluss mit dem linken Arm zur Ecke. Der SVW-Rückhalt mahnt nun seine Vorderleute an. Heute geht bei Bremen defensiv kaum etwas zusammen.

Nun sollten die Hanseaten aufpassen, dass ihnen hier und heute nicht auch noch die sowieso schon schlechte Tordifferenz weiter zerschossen wird.

Tooor für VfB Stuttgart, 0:3 durch Deniz Undav
Jetzt hat er ihn endlich, Undav belohnt sich und schraubt auf 3:0. Werders Abwehr scheint nicht mehr voll auf der Höhe. Nach einem weiten Einwurf spurtet Leweling die linke Seite entlang und legt zurück auf Undav, der vor der Strafraumkante völlig vergessen wird und die Kugel humorlos links oben ins Kreuzeck schweißt.

Steffen reagiert nochmal. Auch Hoeneß bringt neues Personal und darf vermutlich schon erste Kräfte schonen.

Leweling prüft Backhaus mit einem strammen Schuss von der Strafraumkante. Der Goalie lenkt den Versuch über die Latte, die anschließende Ecke bleibt ohne Ertrag.

Die Luft ist merklich raus, das Spieltempo ist deutlich geringer als nach Wiederbeginn. Einzig ein Anschlusstreffer aus dem Nichts würde dies nochmal ändern, aber der bleibt weiterhin unrealistisch.

Deniz Undav lässt nicht locker und hebt einen Ball übers Tor. Kurz darauf köpft Chabot im Anschluss an einen hohen Pass ebenfalls über den Kasten.

Steffen probiert es mit einem Doppelwechsel und bringt Topp und Schmidt, die frischen Elan aufs Grün bringen sollen.

Backhaus lässt einen Schuss von El Khannouss nach vorne prallen und hat etwas Glück, dass kein VfBler an den Ball kommt.

Die neue personelle Unterzahl gleicht einer Vorentscheidung. Es ist kaum denkbar, dass die dezimierten Bremer vor der heimischen Kulisse noch etwas mitnehmen.

Gelb-Rote Karte für Karim Coulibaly (Werder Bremen)
Bremen ist nur noch zu zehnt! Coulibaly kommt kurz vor dem eigenen Sechzehner gegen Karazor zu spät und senst den Mittelfeldmann rüde um. Das ist ein korrekter Platzverweis.

Grüll zieht nach einem schönen Tempolauf aus 20 Metern ab, kommt aber nicht durch die dichte VfB-Defensive.

Stark ersetzt den Verletzten, der die Binde an Stage übergibt.

Stuttgart war kurzzeitig in Überzahl, kann dies aber nicht ausnutzen. Undavs Versuch geht links vorbei.

Das sieht nicht gut aus, Horst Steffen muss reagieren.

Werder-Kapitän Friedl geht nach einem Zweikampf mit Nartey zu Boden und muss behandelt werden. Der Österreicher hat sich an der Schulter wehgetan.

Stage gerät bei einem Kopfball aus sieben Metern in Rücklage und bekommt keinen Druck mehr hinter den Abschluss.

Der VfB beruhigt das Geschehen vorerst. Werder findet momentan keine Lösungen.

Grüll zirkelt eine Freistoßflanke in die Strafraummitte, doch diese wird postwendend geklärt.

Die Begegnung wird erstmal ohne personelle Wechsel fortgesetzt. Hat Bremen hier und heute noch etwas dagegenzusetzen?

Halbzeitfazit:
Pause am Osterdeich: Der VfB Stuttgart drehte in den letzten Minuten des ersten Durchgangs auf und geht mit einer komfortablen 2:0-Führung in die Kabine. Nach einem ausgeglichenen Beginn, bei dem zunächst der SVW die besseren Chancen hatte, übernahmen die Gäste das Ruder. Undavs Treffer zählte aufgrund einer minimalen Abseitsstellung nicht, aber das motivierte die Schwaben nur umso mehr. Erst stand El Khannouss viel zu frei (40.), kurz darauf netzte Leweling aus der Ferne ein (44.). Die Aufgabe für Horst Steffen und seine Truppe könnte kaum größer sein.

Zwei Minuten Nachspielzeit sind angezeigt.

Tooor für VfB Stuttgart, 0:2 durch Jamie Leweling
Was für ein Wahnsinntor zum 2:0 aus VfB-Sicht. Leweling schockt Werder vor der Pause. Jeltsch gibt im Mittelfeld rüber zu Leweling, der kurz hochblickt und die Chance wittert. Aus etwa 27 Metern haut der Flügelflitzer einen raus und versenkt den Ball oben mittig im Tor. Backhaus sieht den Distanzknaller früh, kommt aber nicht mehr ran. Etwas geflattert ist der Abschluss zwar, doch ganz freisprechen kann man Werders Nummer 1 nicht.

Kommt von Werder noch was vor der Pause? In den letzten Minuten waren die Bremer nahezu unsichtbar.

Tooor für VfB Stuttgart, 0:1 durch Bilal El Khannouss
Wieder liegt der Ball im Netz und diesmal zählt's. Nach diesen starken Minuten ist der Stuttgarter Führung durchaus verdient, das geht zu einfach. Leweling lässt auf links nicht locker und setzt zur Flanke an. In der Mitte schleicht sich El Khannouss im Rücken von Friedl weg und nickt freistehend ein, Backhaus ist machtlos.

Backhaus reißt die Hände hoch! Nach einer Ecke kommt Karazor am zweiten Pfosten gefährlich zum Kopfball. Werders Schlussmann ist im kurzen Eck gut positioniert und beweist seine starken Reflexe.

Deniz Undav will sein Tor unbedingt. Dieses Mal scheitert der Stuttgarter mit einem Schuss aus 20 Metern am linken Außennetz.

Kurze Unruhe im Sechzehner der Norddeutschen: Aber weder Undav, noch Hendriks bekommen den Ball aufs Tor.

Stage legt eine Grüll-Hereingabe von rechts mit dem Kopf auf Mbangula ab, der das Spielgerät einmal auftitschen lässt und dann nach abzieht. Nübel hält den Abschluss im rechten Eck fest. Der Belgier hat den Ball auch nicht richtig getroffen.

Das Momentum bleibt auf Seiten der Mannen von Sebastian Hoeneß. Bremen ist derzeit auf eine stabile Defensive bedacht. Aber der bisherige Spielverlauf zeigt, dass der Schein des spielerischen Übergewichts gerne trügt.

Das sollte natürlich ein Weckruf für die Gastgeber sein. Der VfB hat nicht viel nach vorne hinbekommen, aber ein einziger Pass hebelt die Werder-Abwehr aus.

VAR: Das Tor wird nicht gegeben.
Doch der Treffer wird gecheckt und nach kurzer Zeit ist klar, dass Undav beim Zuspiel minimal mit der Schulter im Abseits steht. Es steht weiterhin 0:0.

Der VAR überprüft ein mögliches Tor.
Führen die Schwaben? Natürlich ist es Deniz Undav, der zur vermeintlichen Führung trifft. Nach einem einfachen Bremer Ballverlust erkennt Angelo Stiller die Lücke und schickt Undav auf die Reise. Der deutsche Nationalstürmer bleibt vor Backhaus ganz cool und hebt das Leder lässig über den Keeper hinweg ins Netz.

Grün-Weiß ist am Drücker. Sugawaras Flanke und Schmids Chip sind gute Ansätze, aber es fehlt jeweils ein Abnehmer in der Zentrale.

El Khannouss schlenzt aus 18 Metern rechts vorbei. Backhaus wäre wohl zur Stelle gewesen.

Jetzt ist es mal Undav, der sich vorne körperlich durchsetzt und sich eine Schussposition erarbeitet. Letztlich ist aber doch ein Bremer Bein im Weg.

Es ist eine muntere Anfangsphase mit zwei Mannschaften, die ihr Visier aufgeklappt haben. Nach einem leidenschaftlichen Beginn der Gäste, haben die Hanseaten bislang die deutlich besseren Chancen kreieren können.

Gelbe Karte für Karim Coulibaly (Werder Bremen)
Coulibaly verzögert die Ausführung eines Einwurfs, indem er einen zweiten Ball auf den Rasen fallenlässt. Das ist unnötig und gibt Gelb.

Erneut brennt es im VfB-Strafraum lichterloh - und gleich zwei Mal ist Justin Njinmah beteiligt. Der Außenstürmer zieht wuchtig von halbrechts ab und zwingt Nübel zu einer klasse Tat, bevor Vagnoman klären kann. Anschließend setzt sich Sugawara durch, wird jedoch abgeblockt. Njinmahs zweiter Versuch landet in den Armen vom Stuttgarter Keeper.

Nach wie vor steht der VfB höher und sucht Möglichkeiten für einen aussichtsreichen Angriff. Der SVW lauert indes auf Umschaltsituationen.

Njinmah verpasst das frühe 1:0! Die erste Chance der Hausherren ist gleich richtig gefährlich. Schmid wird nicht richtig angegangen und nutzt seinen Freiraum für einen Pass nach außen auf den startenden Njinmah. Dieser zieht von rechts in den Sechzehner und zieht gen spitzer Winkel ab. Der Versuch saust denkbar knapp links vorbei.

Stuttgart beginnt aggressiv und presst früh. Noch lassen sich die Bremer dadurch nicht aus der Ruhe bringen.

Schiedsrichter Robert Hartmann pfeift das Spiel an. Auf geht's!

Werfen wir einen Blick auf die Startaufstellungen: Die Gastgeber beginnen mit zwei Wechseln in der ersten Elf. Puertas und Topp sitzen zunächst auf der Bank, Mbangula und Njinmah sind von Beginn an mit dabei. Die Stuttgarter rotieren ordentlich durch. Assignon (gesperrt), Mittelstädt, Jovanovic, Tiago Tomás und Führich werden durch Chabot, El Khannouss, Leweling, Nartey und Vagnoman vertreten.

Der VfB geht mit deutlich mehr Motivation in diese Partie. Am Donnerstag gewann man souverän in der Europa League gegen Maccabi Tel Aviv und ließ die deftige Heimpleite gegen die Bayern (0:5) etwas vergessen. Coach Sebastian Hoeneß will weitere Punkte einfahren, weiß aber um die heutige Herausforderung in der Hansestadt: "Wir wollen als Team mit viel Entschlossenheit, Intensität und Spielfreude agieren und uns mit einem positiven Resultat belohnen."

Wie verkraften die Bremer die empfindliche Derby-Niederlage am vergangenen Wochenende? Das Team von Horst Steffen zählt auf die in dieser Spielzeit wiedererlangte Heimstärke und blickt entschlossen auf das Flutlichtspiel am Osterdeich. Der Cheftrainer weiß um die kritische Lage und fordert sein Team zu einer konzentrierteren Leistung auf: "Wir müssen eine Trendwende schaffen und dafür auch was tun."

Traditionsduell zum Abschluss dieses Spieltags: Das Mittelfeldteam aus Bremen empfängt die Schwaben, die den Anschluss an die internationalen Plätze halten möchten. Beide Teams konnten ihre letzten drei Ligaspiele nicht gewinnen und sind nun umso mehr auf Punkte angewiesen. Insgesamt gab es bereits 116 Spiele zwischen den Vereinen: Der SVW gewann 41 Spiele, die heutigen Gäste gingen 40 Mal als Sieger vom Feld.