Raheem Sterling mogelt sich nach einem Diagonalball von der rechten Seite in die Box, will aus aussichtsreicher Position schießen und wird dabei geblockt.

Immerhin: PSV hat das Kunststück vollbracht, den Gunners in ihrem Stadion ein Tor einzuschenken. Gab es sonst in acht der letzten neun Partien nicht.

Dafür, dass man eben den Ausgleich kassiert hat, reagieren die Londoner sehr verhalten und sind eher darauf bedacht, den Ball in den eigenen Reihen zu halten als ihn nach vorne zu bringen.

Im Rahmen der Ecke schubst dann Bakayoko aber etwas zu hart gegen Jakub Kiwior und der Referee pfeift die Situation ab, während der Ball noch in der Luft ist.

Wird Arsenal da - unnötigerweise - nachlässig? Nach einem wunderbar herausgespielten Doppelpass von Driouech und Perišić zieht der junge Marokkaner aus dem Lauf nach innen und schlenzt bei seinem Abschkuss vor der Box den Ball nur um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Weil Raya wohl noch entscheidend dran war, gibt es Ecke für die Gäste!

Tooor für PSV Eindhoven, 1:1 durch Ivan Perišić
Nach einem Abspielfehler von Raya beim darauffolgenden Abstoß kommt das Leder sehr schnell zurück! Guus Til dribbelt nach vorne, steckt dann durch in die Tiefe zum Ex-Bayer, der dann freie Bahn hat und dann in Anbetracht der im Raum stehenden Gesamtsituation locker-lässig aus 14 Metern an Raya vorbei einlupft.

PSV mit dem ersten Schuss aufs Tor! Nach einem katastrophalen Abspiel von Kiwior in die Mitte steht David Raya viel zu weit außen vom Kasten, Er rückt gerade noch auf, doch der Ball landet auf dem Fuß von Bakayoko, der quasi ein offenes Scheunentor vor sich hat, aber aus 20 Metern nur um Zentimeter über den Querbalken schießt.

Jetzt ist bisschen mehr als die erste Viertelstunde gespielt. Arsenal läuft die Box der Gäste sehr hoch an, verursacht aber nicht allzu viele Unsicherheiten bei Eindhovens Abwehr. Sonderlich viel Spielgeschehen gibt es hier aber noch nicht zu vermelden.

Wenn mal etwas in diesem bisher relativ ereignisarmen Spiel passiert, dann geht es schnell: Arsenals Partey führt einen Einwurf schnell in Richtung der rechten Eckfahne aus. Dort überbrückt Ben White mit einem schnellen Flachpass ins Zentrum fast die ganze Abwehrkette, aber beim augerückten Ivan Perisic ist dann wieder Schluss.

Kann man mal machen: Driouech hat sich mit enger Ballführung an das linke Strafraumeck gemogelt, will dann aus der Drehung per Hackentrick in die Box zu Routinier Ivan Perišić legen, der darauf aber nicht vorbereitet war und die Kugel nicht mehr erlaufen kann.

Trotz der Situation vor dem Spiel haben übrigens einige Fans der Niederländer den Weg ins Arsenal Stadium gefunden: Als Entschädigung für das 1:7 hat der Verein den Fans 10.000 Freikarten spendiert, um nicht ganz ohne Anhang dazustehen - und die englische Hauptstadt ist dann doch auch mal einen Ausflug wert.

Links auf dem Flügel hat Schouten einen Eckball erlaufen. Den bringt Richy Ledezma hoch rein und visiert Bakayoko als Abnehmer an - finden tut er Lewis-Skelly, welcher den Ball souverän rausköpft.

Noch einer fürs Phrasenschwein: Sonderlich hoch werden die Niederländer das in der Gesamtabrechnung nicht mehr gewinnen, das steht fest.

Tooor für Arsenal FC, 1:0 durch Oleksandr Zinchenko
Arsenal macht da weiter, wo man im Hinspiel aufgehört hat! Nach einem Ballgewinn am Mittelkreis spitzelt Sterling auf dem linken Flügel im Fallen das Spielgerät zum Ukrainer, der vor der Box sehr viel Platz hat. Er nimmt mit seinem starken linken Schlappen Maß, sieht sich kurz um und zirkelt die Kugel am chancenlosen Walter Benítez vorbei ins lange Eck!

Schouten bricht links an die Strafraumkante durch, wird aber entscheidend abgedrängt.

Lässig lassen die Gunners in den ersten Minuten das Leder durch die eigene Reihen laufen, nach vorne findet sich aber noch kein Durchkommen.

Bei einer Ausgangslage von 7:1 müssen wir mal nicht so tun, als wäre in dieser Partie irgendwas wie Spannung oder Drama drin. Arsenal muss diese 90 Minuten als Arbeitstag hinter sich bringen, für die Gäste geht es nur noch darum, sich mit Anstand aus dem Wettbewerb zu verabschieden und etwas Wiedergutmachung zu betreiben - was man in einer solchen Situation eben so fürs Phrasenschwein sagt.

Dreizehn Sekunden dauert es, da findet sich der FC Arsenal schon im altbekannten Strafraum der Niederländer wieder. Nach einem Steckpass in die Tiefe von Zinchenko stolpert dann aber Merino in der Box über die Kugel.

Der Ball rollt!

Gepfiffen wird die heutige Partie von Rade Obrenović als Slowenien. Mit ihm für Recht und Ordnung sorgen Jure Praprotnik und Grega Kordez an den Seitenlinien, sowie David Smajc in der Coachingzone. Außerdem hat Alen Borosak im Videoroom ein Auge auf die ganz kniffligen Spielsituationen.

In der Eredivisie konnte PSV mit dem 2:1 gegen Heerenveen zumindest etwas Wiedergutmachung betreiben. Coach Peter Bosz weiß dennoch um die Ausgangssituation vor dem heutigen Match: "Natürlich wäre es ein riesiges Wunder, aber Wunder geschehen manchmal, oder? Wir wollen zeigen, dass wir besser sind als das, was wir im Hinspiel gezeigt haben." Er verlor auch paar Worte zur aktuellen Form und Teamdynamik: "Es gibt viele kleine Faktoren, die uns derzeit daran hindern, Siege einzufahren. Wir müssen anfangen, füreinander zu kämpfen und unsere Teamarbeit verbessern." Dieses Unterfangen geht Bosz mit sechs Änderungen in der Startelf an: Boscagli, Flamingo, De Jong, Saibari, Mauro Junior und Lang, der im Hinspiel traf, rücken raus. Ihre Positionen werden besetzt von Johan Bakayoko, Isaac Babadi, Couhaib Driouech, Tyrell Malacia, Adamo Nagalo und Armando Obispo

Obwohl das Ticket fürs Viertelfinale mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gelöst ist, betont Mikel Arteta, dass man sich heute trotzdem nicht unter Wert verkaufen sollte: "Wir dürfen uns nicht auf dem Hinspielergebnis ausruhen. Es ist wichtig, dass wir mit der richtigen Einstellung ins Spiel gehen und unsere Spielweise beibehalten." Weil Liverpool in der heimischen Liga fast uneinholbar vorne liegt, liegt der Fokus bei den Kanonieren auf dem internationalen Wettbewerb. Deswegen rotiert Arteta nach dem 1:1 bei Manchester United durch - mit Mikel Merino, David Raya, Declan Rice und Gabriel Magalhães bleiben nur vier Akteure in der Anfangsformation. Calafiori, Saliba, Timber, Thomas Partey, Martin Ødegaard, Leandro Trossard und Ethan Nwaneri bleiben dafür erstmal auf der Bank.

Elf Partien absolvierten die Gunners und der Philips-Werksklub bisher auf internationalem Parkett gegeneinander. Davon siegten die Londoner bei fünf Gelegenheiten und mussten sich nur in zwei Fällen geschlagen geben: Zuletzt in der Saison 2022/23, als Eindhoven in der Europa League dank Treffern von Luuk de Jong und Joey Veerman, die auch heute im Kader stehen, ein 2:0 vor den eigenen Fans einheimste. Beim letzten Gastspiel des niederländischen Meisters in der englischen Hauptstadt im Rahmen der Vorrunde in der letzten Saison setzte es eine 0:4-Pleite. Dort machten Bukayo Saka, Leandro Trossard und Gabriel Jesus ähnlich wie im Hinspiel vergangene Woche schon vor dem Seitenwechsel alles klar.

Nicht nur das Hinspielergebnis spricht klar für die Londoner. Die haben nämlich seit Beginn der letzten Spielzeit acht von neun Heimpartien in der Königsklasse gewonnen und dabei achtmal eine weiße Weste behalten. Da kommt die Auswärtsbilanz der Niederländer gerade recht, denn PSV ist in den letzten sechs Partien in England ohne Sieg geblieben - zwei der vier Niederlagen gab es dabei gegen den FC Arsenal. Zudem kassierte Eindhoven in den letzten fünfzehn Gastspielen in der Champions League mindestens ein Gegentor.

Schon früh sorgten die gnadenlosen Gunners im Hinspiel für klare Verhältnisse. Dank einer starken Leistung und einer unglaublich effizienten Chancenverwertung hieß es nach etwas mehr als einer halben Stunde schon 0:3 aus Sicht des niederländischen Meisters, der in Halbzeit zwei dann völlig auseinanderbrach und nur zwischenzeitlich durch einen Elfmeter einen Funken Resthoffnung schöpfen durfte. Für die Londoner dürfte das Erreichen der nächsten Runde somit nur noch Formsache sein, doch PSV will alles daransetzen, sich würdig aus dem Wettbewerb zu verabschieden.