Fazit:
Letztlich steht ein deutlicher Sieg für den algerischen Favoriten zu Buche. Riyad Mahrez machte mit einem Doppelpack alles klar, auch der Wolfsburger Mo Amoura war an beiden Toren beteiligt. Der Leverkusener Ibrahim Maza sorgte mit seinem Jokertreffer für das Sahnehäubchen. Wer weiß, was für Sudan noch drin gewesen wäre, hätte sich Salaheldin Adil nicht inmitten der stärksten Phase der Nordostafrikaner eine dumme Gelb-Rote Karte abgeholt. So allerdings traten die Sudanesen in der zweiten Halbzeit kaum noch in Erscheinung und müssen nun dringend am Sonntag gegen das ebenfalls punktlose Äquatorialguinea gewinnen.

Die nächste Gelegenheit für Algerien. Adil Boulbina pflückt eine Hereingabe von rechts aus der Luft und probiert es gegen die Laufrichtung von Monged Elneel. Der sudanesische Keeper hält gerade noch den linken Fuß raus!

So geht es allerdings nur noch um die Höhe des Sieges. Jaouen Hadjam rückt über links vor und bringt die Kugel im Außennetz unter.

Nachspielzeit: Es werden 5 Minuten nachgespielt.

Der Drops ist natürlich längst gelutscht. Wer weiß, was für den Sudan noch drin gewesen wäre, hätte sich Salaheldin Adil nicht in der ersten Halbzeit schon den dummen Platzverweis abgeholt.

Tooor für Algerien, 3:0 durch Ibrahim Maza
Der Leverkusener Ibrahim Maza darf sich nach seiner Einwechslung noch in die Torschützenliste eintragen! Anis Hadj Moussa flankt von rechts auf Baghdad Bounedjah, der mit dem Kopf für Maza ablegt. Der 20-Jährige legt sich die Kugel noch auf den linken Fuß und netzt mit ein wenig Glück ein, obwohl Monged Elneel noch dran ist. Für Maza ist es das erste Länderspieltor!

Und auch Mo Amoura hat Feierabend. Der Wolfsburger lieferte einen starken Auftritt ab und war an beiden Toren beteiligt.

Der nächste Doppelwechsel, Ismaël Bennacer und Kapitän und Doppeltorschütze Riyad Mahrez werden in Hinblick auf das Spiel gegen Burkina Faso am Sonntag geschont.

Neun Eckbälle stehen Algerien mittlerweile zu Buche, wirklich gefährlich wurde kein einziger Standard.

Auf den Rängen, wo die algerischen Fans klar in der Mehrheit sind, wird bereits ausgiebig gefeiert. Der Lautstärkepegel steigt weiter, als Mo Amoura mit einer weiteren scharfen Außenristflanke die nächste Ecke herausholt.

Mo Amoura drischt eine Hereingabe volley und frontal an den rechten Pfosten! Sudan macht keinerlei Anzeichen, sich hier in Unterzahl noch aufbäumen zu können.

Vor allem wird es dem ghanaischen Chefcoach Kwesi Appiah Kopfschmerzen bereiten, ob Eisa und Adballa rechtzeitig bis zum nächsten Gruppenspiel wieder fit werden. Schon am Sonntag trifft man in einem entscheidenden Duell um das Weiterkommen auf das ebenfalls noch punktlose Äquatorialguinea.

Fußball wird derzeit kaum noch gespielt. Zuvor musste schon Mo Eisa behandelt werden, jetzt hat es auch noch Abu Agla Adballa erwischt. Zwei verletzungsbedingte Wechsel nach dem eigentlich geplanten Doppeltausch.

Auch der Sudan tauscht, und zwar dreifach. Dass die Rückennummern 9 und 10 das Spielfeld betreten, spricht für einen offensiven Wechsel. Mohamed Abdelrahman und Yasir Mozamil stehen wie so viele beim sudanesischen Rekordmeister Al-Hilal Omdurman unter Vertrag.

Zuvor hatte Vladimir Petković einen Doppelwechsel vorgenommen. Der Leverkusener Ibrahim Maza und der Berner Jaouen Hadjam sind neu dabei.

Tooor für Algerien, 2:0 durch Riyad Mahrez
Das dürfte jetzt die Vorentscheidung sein! Mo Amoura zwirbelt die Kugel vom linken Flügel mit dem Außenrist zum zentral einlaufenden Riyad Mahrez, der sich knapp nicht im Abseits befindet. Wieder schlenzt der ehemalige City-Angreifer die Kugel gegen die Laufrichtung des Keepers ins kurze Eck und schnürt damit den Doppelpack!

Fast die Vorentscheidung! Baghdad Bounedjah, an dem das Spiel ebenfalls größtenteils vorbeiläuft, wird steil in den Sechzehner geschickt und bleibt aus halbrechter Position am linken Bein von Monged Elneel hängen. Ecke nun auch wieder für Algerien.

Das Spiel wird zunehmend hitziger. Mo Eisa, der bislang noch keine spielerischen Akzente setzen kann, leistet sich ein Wortgefecht mit Ramy Bensebaïni. Gegen den Dortmunder holt er immerhin die erste Ecke für Sudan heraus.

Mo Amoura muss tatsächlich noch auf dem Platz am Fußgelenk behandelt werden und humpelt schließlich vom Feld. Dennoch bleibt es bei Gelb und dem Freistoß für Algerien. Dieser bringt mal wieder keinen Ertrag ein.

Gelbe Karte für Mohamed Saeed Ahmed (Sudan)
Der Ball ist längst weg, dennoch steigt Mohamed Saeed noch auf dem Fuß von Mohamed Amoura. Gut möglich, dass sich der VAR da noch einschaltet und auf die dunklere Karte plädiert.

Algerien wirkt gewillt, den Sack hier möglichst schnell zuzumachen. Die Petković-Schützlinge laufen deutlich aggressiver an als noch im ersten Durchgang.

Die algerischen Standards bleiben ausbaufähig, trotzdem nehmen die Wüstenfüchse die Zügel sofort in die Hand. Nach einer scharfen Hereingabe von rechts kommt Baghdad Bounedjah am Elfmeterpunkt zum Abschluss, schaufelt die Kugel aber deutlich über das Gehäuse.

Ohne personelle Änderungen, dafür aber mit dem ersten Freistoß für Algerien geht es in den zweiten Durchgang. Farès Chaïbi wird auf dem linken Flügel abgeräumt.

Halbzeitfazit:
Nach den ersten 45 Minuten spricht alles für die favorisierten Algerier, die mit einem Tor führen und den zweiten Durchgang in Überzahl bestreiten dürfen. In den entscheidenden Momenten stellte sich Sudan nicht clever genug an: So ließ man sich schon nach in der zweiten Minute von einem schnellen algerischen Angriff überrumpeln, den Riyad Mahrez schließlich per Schlenzer vollendete. Kurz vor der Pause flog dann auch noch Salaheldin Adil nach zwei Fouls mit Gelb-Rot vom Platz. Dabei hielt der Außenseiter eigentlich gut dagegen und verbuchte vor dem Platzverweis sogar eine Drangphase mit zwei Torchancen.

Nachspielzeit: Es werden 1 Minuten nachgespielt.

Trotz der Unterzahl muss Sudan an seiner Spielweise nichts ändern. Den Laden hinten dicht halten und vorne auf Umschaltsituationen lauern, das ist weiterhin die Devise.

Traumtor Bensebaini! Per Seitfallzieher bringt der Dortmunder die Kugel völlig freistehend im Tor unter. Dass er so frei zum Abschluss kommt, liegt allerdings an einer glasklaren Abseitsposition. Sofort geht die Fahne hoch.

Gelb-Rote Karte für Salaheldin Adil (Sudan)
Das ist ganz bitter! Inmitten der stärksten Phase des Sudan holt sich Salaheldin Adil seine zweite Gelbe Karte ab und fliegt damit vom Platz. Besonders hart ist das Einsteigen nicht, aber durchaus gelbwürdig. Den gegen Amoura immer wieder strauchelnden Rechtsverteidiger hätte man wohl eher vom Platz nehmen müssen.

Sudan wird stärker! Wieder wird Yaser Awad auf rechts freigespielt, scheitert mit einem etwas zu zentralen Abschluss an Luca Zidane. Im Nachgang versucht es auch Abdelrazig Omer noch von der Strafraumkante, gerät dabei aber leicht in Rücklage.

Ein mutiger Ball aus der eigenen Hälfte findet den auf dem rechten Flügel völlig freien Yaser Awad, der seine Hereingabe aber genau in die Arme von Luca Zidane schlägt.

Mal eine längere Ballbesitzphase für den Sudan. Doch allzu viel Risiko gehen die Nordost-Afrikaner nicht. Mit dem aktuellen Spielstand können sie sicher ganz gut leben, denn ein Tor ist immer möglich.

Und auch die Ecke ist wieder schlampig gespielt und landet direkt in den Armen von Monged Elneel.

Vielleicht kann die Petković-Elf per Freistoß für Torgefahr sorgen. Rayan Aït Nouri schlenzt die Kugel von halblinks Richtung Sechzehner, doch da ist sofort wieder ein sudanesischer Verteidiger mit dem Kopf zur Stelle.

Algerien verfügt mittlerweile über deutlich mehr Ballbesitz. Doch wirklich zwingend werden die Wüstenfüchse nach dem frühen Führungstreffer nicht mehr.

Zinedine Zidane schaut sich die Begegnung vor Ort an. Sein Sohn Luca, der das algerische Tor hütet, ist aufgrund der Großeltern für die afrikanische Nation spielberechtigt.

Amoura rückt über den linken Flügel vor und holt die nächste Ecke heraus. Mittlerweile geht es nur noch in eine Richtung.

Diesmal zieht Mahrez den Standard nah vor den Kasten, Monged Elneel muss mit den Fäusten hin. Der Keeper spielt übrigens in der südsudanesischen Liga - der Südsudan ist seit 2011 unabhängig.

Wieder Amoura. Der Wolfsburger zündet schon an der Mittellinie den Turbo und hält selbst drauf, da seine Mitspieler nur zögerlich nachrücken. Der satte Schuss prallt an einen sudanesischen Rücken und mündet im dritten Eckball für Algerien.

Adil muss schon jetzt aufpassen, hat auf seiner Rechtsverteidigerposition das Nachsehen gegen Mohamed Amoura und hakt noch einmal nach, ohne den Ball zu berühren.

Gelbe Karte für Salaheldin Adil (Sudan)
Die erste Verwarnung in einer ansonsten fairen Anfangsphase. Der Unparteiische Pierre Atcho kommt übrigens aus Gabun.

Sudan wirkt defensiv gegen den gut bestückten algerischen Angriff zwar etwas überfordert, könnte hier aber durchaus über Umschaltmomente für Gefahr sorgen.

Der zweite Fehler von Bennacer leitet den sudanesischen Konter ein. Der 19-Jährige Yaser Awad sprintet mit großem Tempo auf den Kasten von Luca Zidane zu, lässt sich von diesem aber nach außen abdrängen und gibt aus spitzem Winkel nur noch ein harmloses Schüsschen ab.

Zwei Ecken bekommt Algerien zugesprochen. Der erste Standard wird kurz ausgeführt und verunglückt vollkommen. Doch auch beim zweiten Mal verliert Ismaël Bennacer im Rückraum leichtfertig den Ball!

Toller Diagonalball von Ramy Bensebaïni. Auf rechts schlägt Riyad Mahrez ein paar Haken und holt gegen Sudan-Kapitän Bakhit Khamis immerhin die erste Ecke der Partie heraus.

Nun schlagen auch die rot gekleideten Sudanesen erste hohe Bälle in den Sechzehner. Von Torgefahr ist das aber noch sehr weit entfernt.

Das ist natürlich ein Start nach Maß für den Favoriten, 81 Sekunden haben die Wüstenfüchse gerade mal für den Führungstreffer gebraucht! Und schon rollt der nächste Angriff über Mo Amoura.

Tooor für Algerien, 1:0 durch Riyad Mahrez
Die frühe Führung für die weiß gekleideten Algerier! Mit einem Steilpass wird der Wolfsburger Mo Amoura auf die Reise geschickt. Der Querpass auf Hichem Boudaoui missrät zwar völlig, doch der Nizza-Legionär legt mit der Hacke in den Rückraum auf Riyad Mahrez. Mit dem linken Fuß schlenzt der Kapitän die Kugel in das Eck!

Das Stade Moulay Hassan in Rabat ist recht gut gefüllt. Für die Fans aus dem algerischen Nachbarland ist die Anreise natürlich relativ kurz.

Das erste Spiel in Gruppe E endete soeben mit einem 2:1-Sieg für Burkina Faso gegen Äquatorialguinea. Dabei drehte Burkina Faso die Partie nach Rückstand noch durch einen späten Siegtreffer des Leverkuseners Edmond Tapsoba.

Die Wüstenfüchse konnte den Africa Cup 2019 zum zweiten Mal gewinnen. Der Siegtorschütze aus dem Finale gegen den Senegal, Baghdad Bounedjah stürmt auch heute wieder von Anfang an. Beim Arab Cup schied Algerien zuletzt zwar schon im Viertelfinale nach Penaltyschießen gegen die VAE aus, dafür hat man sich aber souverän für die Weltmeisterschaft 2026 qualifiziert und trifft dort in der Gruppenphase auf Argentinien, Jordanien und Österreich.

Algeriens Nationalcoach Vladimir Petković kann im Vergleich auf deutlich renommierteres Personal setzen: Mit dem Dortmunder Ramy Bensebaïni, dem Frankfurter Farès Chaïbi und dem Wolfsburger Mohamed Amoura stehen allein drei Bundesliga-Akteure in der Startelf. Die Kapitänsbinde trägt Riyad Mahrez, der nach einer langen Zeit bei Leicester und Manchester City mittlerweile in Saudi-Arabien bei Al Ahli unter Vertrag steht.

Stars sucht man im sudanesischen Kader vergeblich. Die Eisa-Brüder Mohamed und Abobaker stehen beide in Thailand unter Vertrag und gehören damit zu den wenigen Legionären. Das Groß der Spieler läuft für den sudanesischen Rekordmeister Al Hilal Omdurman auf, der aufgrund des Bürgerkriegs aber in Ligen anderer Länder antritt. In der vergangenen Saison war man in Mauretanien Erster, nun ist man in Ruandas Oberhaus zu Gast.

Die Qualifikation für den Africa Cup mussten die Sudanesen im Exil bestreiten - so fand unter anderem der wegweisende 2:0-"Heimsieg" gegen Ghana im libyschen Bengasi statt. In der WM-Quali und im Arabien-Pokal waren die Nilkrokodile nicht erfolgreich, weshalb der volle Fokus auf dem Turnier in Marokko liegt. Für den Sudan ist es die zehnte Teilnahme am Africa Cup, 1970 konnte man im eigenen Land sogar den Titel holen.

Am Heiligen Abend ist es fast schon ein kleines Weihnachtswunder, dass Sudan im Africa Cup für fußballerische Schlagzeilen sorgen kann und nicht für politisch-militärische. Denn das Land befindet sich seit April 2023 in einem verheerenden Bürgerkrieg, der unter anderem für die weitgehende Zerstörung und Entvölkerung der Hauptstadt Khartum gesorgt hat.