Fazit:
Der erste Finalist der BBL-Playoffs steht fest! Der FC Bayern München Basketball schlägt die MHP Riesen Ludwigsburg im vierten Spiel mit 82:73 und zieht mit einem 3:1 ins Endspiel ein. Auch heute boten die Gäste aus Schwaben dem Favoriten die Stirn und lieferten sich mit im Abschluss schwächelnden Bayern einen packenden Fight. Nach 30 Minuten hatte es 57:57 gestanden, dann aber schalteten die Hausherren einen Gang hoch. Angeführt vom in der zweiten Hälfte überragenden Robin Amaize (16 Punkte) zog der FCBB in der Schlussphase davon und völlig ausgepowerte Ludwigsburger hatten nichts mehr entgegenzusetzen. Jamel McLeans 17 Punkte reichten nicht, um ein Endspiel zu erzwingen. Für die MHP-Riesen endet damit eine grandiose Saison im Halbfinale, die Bayern treffen im Finale auf Alba Berlin oder Ratiopharm Ulm. Tschüss aus München und noch einen schönen Abend!

Nein! Beim folgenden Ballbesitz bekommen die Riesen ewig lang einfach keinen Wurf zustande und geben die Kugel letztlich her. Das reicht für den FCBB!

Bisher war Robin Amaize der Star dieser zweiten Hälfte. Nun aber lädt er die Gäste mit einem unsportlichen Foul ein, nochmal in diese Partie zurückzukommen. Jaleen Smith trifft diesmal beide Freiwürfe. Geht da noch was?

Die Gäste versuchen alles und Lukas Herzog versenkt nochmal einen Dreier. Aber der Weg ist noch ganz, ganz lang.

Die ganze Partie über geht von draußen so gut wie gar nichts, aber jetzt laufen die Bayern heiß! zweimal Baldwin und einmal Gist machen wohl den Deckel auf diese Partie!

Die Bayern spielen das jetzt ganz stark und clever! Vorne wird entspannt die Uhr runtergespielt und trotzdem trifft Baldwin den Dreier. Dann nimmt Lučić das Offensivfoul von McLean auf und sorgt für den nächsten Ballbesitz.

Die Gäste wollen es nun erzwingen, setzen ihre Dreier aber reihenweise vorbei. Im Gegensatz zu Robin Amaize! Der Münchner haut mal eben seinen vierten Dreier rein und ist mit 16 Punkten nun Topscorer dieser Partie. Auszeit Ludwigsburg!

Ludwigsburg gibt sich nicht auf und Jonah Radebaugh verkürzt mit zwei Freebies wieder auf vier. Dann aber findet Lučić in der Ecke Šiško und der slowenische Guard der Bayern trifft nichts als Nylon!

Žan Šiško ist nach kurzer Regenerationspause übrigens zurück, dafür muss jetzt Leon Radošević raus, nachdem ihm ein Kollege auf den Fuß gestiegen war.

Trotz unglaublicher 19 Offensivrebounds liegen die Gäste hier mittlerweile acht Punkten zurück. Warum? Die Riesen treffen nur schwache 38% ihrer Zweier und gar nur 25% von draußen.

Es läuft in Richtung Bayern! Ludwigsburg hat offensiv gerade keine guten Lösungen und rennt sich immer wieder fest. Dann taucht der bis dato blasse Vladimir Lučić mal auf und netzt aus der Mitteldistanz blitzsauber ein.

Erst Radošević, dann Amaize! Zweimal in Serie lassen die Bayern es nach Ludwigsburger Ballverlusten krachen und gehen wieder auf fünf Punkte weg. John Patrick reagiert sofort und zieht die nächste Auszeit.

Jaleen Smith findet endlich mal den Weg zum Korb und verbucht per Layup seinen zweiten Treffer aus dem Feld. Kann der 26-Jährige seinem Team heute doch noch helfen?

Amaize setzt seine starke Vorstellung nahtlos fort und eröffnet den vierten Abschnitt mit dem nächsten Dreier!

Viertelfazit:
Knapper geht's nicht! Der FC Bayern München und die MHP Riesen Ludwigsburg gehen mit einem 57:57 in die letzten zehn Minuten! Nach wie vor ist ist das hier kein schönes, aber ein unheimlich intensives Spiel. Beide Teams gehen auf dem Zahnfleisch und jeder einzelne Punkte wird bejubelt wie ein Sieg. Robin Amaize war im dritten Abschnitt sowohl offensiv als auch defensiv der überragende Münchner, bei den Gästen kam Jordan Hulls langsam in Fahrt.

Was für ein Finish! Yorman Polas Bartolo drückt den Bayern erst einen Dreier rein, dann klaut Ludwigsburg sich schnell den Ball und Polas Bartolo legt kurz vor der Sirene noch zwei Punkte nach. Ausgleich!

Der nächste Verletzte! Žan Šiško knickt ohne gegnerische Einwirkung mit dem Knöchel übel um und legt sich gleich auf den Boden. Wenig später schleicht der Slowene immerhin selbstständig auf die Bank.

Selbst auf dem Boden liegend wird hier um jeden Zentimeter gekämpft! Die körperliche Erschöpfung ist allen Akteuren deutlich anzumerken. Wer hat den kleinen Tick Energie mehr, um diese Partie ins Ziel zu hieven?

Ludwigsburg fightet! Der nur 1,93 Meter lange Jacob Patrick schnappt sich in einem Angriff gleich zwei Offensivrebounds und netzt dann zweimal von der Linie ein.

Während Žan Šiško den Ball bringt, stellt JaJuan Johnson einen unsauberen Block und bringt Jaleen Smith zu Boden. Offensivfoul! Und weil Johnson dabei Schulter und Hüfte in den Ludwigsburger gerammt hat, gibt es sogar ein Unsportliches. Smith trifft nur einen Freiwurf, Ludwigsburg hat aber den Ball.

Jaleen Smith hat nach wie vor mehr Ballverluste (4) auf dem Konto als Punkte (2). Dabei würden die Gäste ihren Topscorer heute so dringend brauchen. Immerhin kann der sichtlich angeschlagene Jordan Hulls mal wieder einen Treffer verbuchen.

Irre Sequenz! Lukas Herzog landet einen Steal und ist auf und davon, wird aber bei seinem Layup in der Luft vom von hinten heranfliegenden Robin Amaize krachend abgeräumt. Im Gegenzug serviert Žan Šiško den Alley-Oop für JaJuan Johnson und der lässt die Halle wackeln!

Robin Amaize läuft heiß und hämmert den nächsten Dreier rein! Kurzzeitig führen die Bayern zweistellig, dann aber hat Oscar da Silva die passende Antwort parat.

Bitter! Tremmell Darden hat sich bei der Landung den Fuß vertreten und muss erstmal behandelt werden. John Patrick nimmt früh eine erste Auszeit und heizt seinen Jungs ordentlich ein. Diese Bayern sind heute absolut schlagbar, doch Ludwigsburg ruft die eigene Leistung nicht ab.

München beginnt fahrig und schmeißt gleich mal den Ball weg. Die Hausherren haben bisher kaum einen ordentlichen Wurf kreiert. Nur einer hat Bock: Robin Amaize nutzt seine Spielzeit für einen Dreier und einen Korbleger.

Paul Zipser hat bei den Bayern heute übrigens noch gar nicht gespielt. Und vermutlich wird er das auch nicht mehr. Der Ex-NBA-Spieler sitzt zwar auf der Bank, hat aber offenbar Knieprobleme.

Ludwigsburg eröffnet den zweiten Durchgang. Die ersten zwei Würfe verfehlen ihr Ziel, doch die Gäste ackern am offensiven Brett stark und sorgen für eine dritte Chance. Und dann zwängt Yorman Polas Bartolo den Dreier in den Korb!

Halbzeitfazit:
Einen Schönheitspreis wird dieses vierte Halbfinale zwischen dem FC Bayern und den Ludwigsburger Riesen nicht gewinnen. Beide Teams tun sich beim Scoring unheimlich schwer und treffen vor allem von draußen so gut wie gar nichts. Die Gäste haben sich zudem schon satte elf Turnovers geleistet und liegen auch deshalb nach 20 Minuten mit 34:41 hinten. Es ist bisher ein harter Abnutzungskampf, den sich die beiden Teams am Ende einer langen Saison liefern. Dabei haben die Hausherren diesmal eine Ecke Energie mehr und liegen dank der individuellen Qualität im Abschluss knapp vorne. Bis gleich!

Kurz vor der Sirene trifft Hulls dann doch noch seinen ersten Dreier und lässt seine Riesen mit einem guten Gefühl in die Kabine gehen.

Jordan Hulls ist nach seiner Verletzungspause noch nicht wieder der Alte und trifft auch seinen vierten Dreierversuch nicht. Auf der anderen Seite setzt dann D.J. Seeley ein dickes Ausrufezeichen, als er einen langen Zweier mit Foul trifft und ein And-One verbucht.

Šiško zieht im Mismatch gegen McLean mal zum Korb und legt dann fein in den Lauf von Nihad Đedović ab, der lässig per Layup abschließt. Wenig später packt D.J. Seeley zwei Zähler drauf und John Patrick hat schon wieder Gesprächsbedarf. Auszeit Ludwigsburg!

Nach 17 Minuten sagt dann auch Jaleen Smith mal Hallo und erzielt seine ersten beiden Punkte.

Es geht nichts! Beide Teams hauen einen Versuch nach dem anderen am Ziel vorbei oder kommen in ihren Angriffen erst gar nicht zum Abschluss. Hier geht es nur über die Energie, das ist bisher ein packender Fight!

John Patrick ist fuchsteufelswild und zückt die Auszeit! Zweimal erarbeitet sich seine Mannschaft hinten stark den Ball und schmeißt ihn dann sofort wieder weg. Die Schwaben könnten gegen weiterhin schwach treffende Bayern längst führen.

Jamel McLean ist auf Seiten der Gäste der Mann, der das Spiel offenhält! Sein Treffer von Downtown bringt Ludwigsburg auf einen Punkt heran und veranlasst Andrea Trinchieri zur ersten Auszeit.

Insgesamt agieren beide Teams offensiv weit unter ihren Möglichkeiten. München trifft nur gruselige 33% aus dem Feld, Ludwigsburg immerhin 50%. James Gist dunkt unterdessen munter weiter und schraubt sein Konto auf sechs Punkte.

29-Punkte-Mann Jaleen Smith ist bisher überhaupt kein Faktor. Noch hat der MHP-Guard keinen einzigen Punkt verbucht, dafür jetzt aber bereits zwei Turnovers.

Viertelfazit:
Wie schon in den vergangenen drei Partien dieser Serie geht es auch diesmal zwischen München und Ludwigsburg sofort voll zur Sache! Dabei erwischten diesmal die Bayern den besseren Start und lagen zeitweise mit acht Punkten vorne, ehe die Riesen langsam stärker wurden und sich herankämpften. Der FCBB agiert bis dato sehr fokussiert und hält auch in Sachen Energie voll dagegen.

Nach zwei schnellen Turnovers auf beiden Seiten haben die Bayern den letzten Wurf. Johnson verfehlt aber aus der Mitteldistanz und auch Seeleys Tip-in-Versuch geht schief.

Beide Teams gehen in der Defense sehr aggressiv zu Werke und haben früh die Foulgrenze erreicht. James Gist verbucht die nächsten beiden Zähler und hält seine Bayern knapp vorne.

Die Riesen haben sich reingearbeitet in diese Partie und der in dieser Serie bisher so starke Jonah Radebaugh verkürzt von der Freiwurflinie auf zwei Punkte. Vladimir Lučić bekommt im Gegenzug aber die nächste Chance zum offenen Dreier und lehnt diesmal nicht ab. Drin!

Boom! Der lange Dreier von Lučić klatscht aufs Metall, doch James Gist ist zur Stelle und hämmert den Rebound per Putback-Dunk durch die Reuse!

John Patrick bringt erstmals Jordan Hulls aufs Parkett, Andrea Trinchieri setzt sofort Žan Šiško dagegen.

Die Bayern haben den deutlich besseren Start erwischt! Lučić zieht in die Zone, nimmt zwei Verteidiger mit und passt dann raus auf Đedović, der gleich seinen ersten Dreier trifft.

Robin Amaize soll die Kreise von Jaleen Smith einengen und tut das bisher auch, kassiert allerdings schon ganz früh sein zweites persönliches Foul. Rückkehrer Nihad Đedović übernimmt, die nächsten Zähler verbucht Leon Radošević.

Vladimir Lučić ist offenbar noch nicht auf Betriebstemperatur und verweigert den offenen Dreier. Stattdessen drückt wenig später Wade Baldwin ab und setzt den Spalding auf den Ring.

In der Münchner Offense findet JaJuan Johnson zuerst seinen Wurf. Zunächst gleicht der FCBB-Forward aus der Halbdistanz aus, dann versenkt er zwei Freebies zur ersten Führung für die Gäste.

Das ist mal ein Auftakt! Nach dem Sprungball zwischen Radošević und WoBo scheint die Kugel ins Seitenaus zu fliegen. Baldwin rettet, passt aber in die Arme von Ludwigsburgs Darden. Und der stopft die Kugel gleich mal krachend in den Ring!

Die Starting Five: Für die Gastgeber beginnen heute Wade Baldwin, Robin Amaize, Vladimir Lučić, JaJuan Johnson und Leon Radošević. Jalen Reynolds fehlt im Münchner Kader. Bei Ludwigsburg ist derweil Jordan Hulls zurück in der Rotation, sitzt aber zunächst. Jalen Smith, Jonah Radebaugh, Yorman Polas Bartolo, Jonas Wohlfarth-Bottermann und Tremmell Darden fangen an.

John Patrick war auf der anderen Seite trotz der Niederlage zufrieden mit der Leistung seiner Auswahl. "Wir haben alles gegeben und wir brauchen etwas mehr von einigen Leuten, aber ich bin stolz auf unsere Leistung", sagte der Gäste-Coach und lobte den Gegner: "Am Ende war Bayern ein Tick besser und hat die großen Würfe getroffen. Wir haben Herz gezeigt, aber Bayern hat auch Herz gezeigt", so Patrick, der mit seiner Mannschaft im "Do-or-die-Spiel am Freitag noch einmal unser Bestes geben" will. Wenn Jaleen Smith ähnlich stark aufdreht wie am Mittwoch (29 Punkte) und dazu noch ein bisschen Unterstützung bekommt, ist alles möglich für den Hauptrundenmeister der BBL.

Geglänzt haben die Bayern auch im dritten Spiel der Serie nicht. Trotz eines 13:0-Laufs im dritten Viertel und einer zweistelligen Führung im Schlussabschnitt musste München bis zur letzten Sekunde zittern, ehe der knappe Erfolg feststand. Einige Turnovers und Unkonzentriertheiten hätten die heutigen Gastgeber fast noch den Sieg gekostet. "Was am Ende zählt, ist der Sieg zum 2:1", resümierte ein erleichterter Andrea Trinchieri anschließend und machte die lange Spielzeit für den Leistungsabfall in der Schlussphase verantwortlich. "Es ist eine lange Saison mit vielen Dingen, die passieren. Es ist schwierig, alle 48 Stunden zu spielen", so der Italiener, der sich sicher ist, dass Ludwigsburg seinem Team nochmal alles abverlangen wird: "Wir müssen regenerieren und bereit sein für einen weiteren Kampf."

Das Duell zwischen dem Hauptrundenchampion und dem ersten deutschen EuroLeague-Viertelfinalisten ist bisher genau so umkämpft, wie es im Vorfeld erwartet worden war. Die Riesen konnten sich auf heimischem Parkett das erste Spiel knapp mit 101:98 sichern, dann schlugen die Bayern mit 82:72 zurück und fügten Ludwigsburg die erste Heimniederlage nach 30 Siegen am Stück zu. Die erste Partie in München war dann erneut eine ganz enge Kiste und ging am Ende mit 81:78 an den FCBB. Die Trinchieri-Truppe hat damit nun die Chance, sich für das Viertelfinalaus im Vorjahr zu revanchieren und als erstes Team ins Endspiel einzuziehen.