Alexander Zverev scheidet im schwedischen Bastad im Viertelfinale gegen seinen guten Freund Andrey Rublev aus. Der Russe war seit Mitte des ersten Satzes der bessere und dominantere Spieler, der Zweisatzsieg (6:2, 6:3) somit klar verdient. Sascha Zverev startete auch in den zweiten Durchgang ordentlich und hätte seinem Kontrahenten beim Stand von 1:1 den Aufschlag abnehmen können, nutzte zwei Breakbälle aber nicht aus. Rublev zeigte sich bei den Breakchancen jedoch cool und ergriff die Möglichkeit in drei von fünf Fällen. So geht es für den Russen beim Sandplatzturnier von Bastad morgen mit dem Halbfinale weiter, er wird dort auf den Sieger des nun folgenden Duells der beiden Argentinier Federico Coria und Francisco Cerúndolo treffen. Einen schönen restlichen Freitag!

Nach 1:07 h ist es bereits entschieden: Rublevs Aufschlag ist gut, Zverevs Rückhandreturn bereits vielsagend zurückhaltend. Erneut umläuft Rublev die Rückhand, schlägt den Vorhandschuss dieses Mal aber inside in auf den Sand. Zverev bekommt den Ball nicht über das Netz und ist ausgeschieden!

Rublev möchte das verhindern und bekommt beim Vorhandwinner inside out viel Geschwindigkeit auf den Schläger. Matchball Nummer drei folgt.

Und auch diesen bringt Rublev nicht ins Ziel! Nach Zverevs Rückhandreturn schießt er seine Rückhand longline neben die Seitenlinie. Gibt es hier nochmal eine Wende?

Nun macht auch der Weltranglistensiebte einen Doppelfehler, es ist sein zweiter. Ein Matchball bleibt übrig.

Servicewinner des Russen zum 30:15, dann returniert Zverev mit der Vorhand zu weit. 40:15 für Rublev, zwei Matchbälle!

Rublev serviert also zum Matchgewinn, nur knapp über eine Stunde steht auf der Uhr. Ist Zverevs Ausscheiden ähnlich schnell besiegelte Sache wie gestern noch der Viertelfinaleinzug?

Einen Servicewinner schlägt Zverev zum 15:40, es bleibt der einzig abgewehrte Breakball. Denn kurz darauf ist es ausgerechnet der dritte Doppelfehler des Deutschen, der ihm den Kopf kosten könnte.

In der nächsten Rally kämpft sich Zverev eigentlich mit stark verteilten Schlägen ans Netz vor, Rublev kann jedoch aus dem Lauf eine starke, flache Vorhand schlagen. Die überrascht Zverev am Netz, er bringt den Vorhandvolley nicht über dieses. 0:40 und drei Breakbälle, ist das bereits die Vorentscheidung?

Von den so gut bestrittenen Aufschlagspielen zuletzt scheint in diesem Service Game bereits nichts mehr übrig zu sein, zudem returniert Rublev stark. So liegt Zverev früh mit 0:30 hinten.

Beim Stand von 30:30 macht Rublev den wichtigen Punkt, Zverevs Vorhandreturn segelt erneut ins Aus. Dann jagt der Russe ein Ass durch die Mitte. 4:3, langsam geht's in Satz zwei in die Crunchtime.

Zverev nimmt Rublev mit einer starken Rückhand den ersten Punkt beim Aufschlagspiel des Russen ab, kann aber nicht weiter davonziehen. Ein fehlerhafter Vorhandreturn sowie ein unforced error sorgen für das 30:15.

Der Winkel beim Rückhandcross-Schlag ist stark, da kann Rublev nichts machen - genauso wenig beim folgenden Schmetterball von Zverev am Netz. Die deutsche Nummer eins zeigt sich aktuell wieder verbessert und ergreift nun auch häufiger selbst die Initiative. 3:3 nach Spielen.

Nach einem Punktverlust macht Zverev mit zwei guten Aufschlägen mal zwei freie Punkte und geht mit 30:15 in Führung.

Beim Aufschlag könnte auch der Wind eine Rolle spielen, beide Protagonisten haben keine gute Quote erster Aufschläge im Feld. Rublev bringt sein Service Game dennoch durch, profitiert dabei aber von zwei Longline-Rückhandfehlern seines Kotrahenten.

Lange hält sich der Russe nicht mit dem unnötigen Punktverlust auf, pfeffert einen klasse Service durch die Mitte. Zverev bekommt den Schläger noch an den Ball, kann ihn aber nicht kontrollieren.

Zverev belohnt sich nachträglich für die wirklich gute Beinarbeit und zimmert einen Rückhandwinner mit starkem Winkel cross auf den roten Untergrund. Dann zeigt Rublev mal Nerven und macht den ersten Doppelfehler.

Das war hart erarbeitet! Rublev ist die ganze Rally lang der dominante Spieler, Zverev kann sich aber mit starker Beinarbeit noch lange halten. Schließlich ist ein Vorhandschuss vom Russen cross aber zu viel des Guten, 15:0 für Rublev.

Rublev erzeugt mit einer Cross-Rückhand einen starken Winkel und zwingt Zverev weit in die Rückhandecke, der hat mit dem Longline-Winner in Rublevs offene Vorhandseite aber die genau richtige Antwort parat. Per Servicewinner gleicht Zverev zum 2:2 aus.

Dass Zverev das auch draufhat, zeigt der Hamburger nun mal, drischt einen Gewinnschlag mit der Vorhand inside in auf den Court. 30 beide.

Nachdem Zverev zu Beginn, also in den ersten etwa vier Aufschlagspielen, noch der aktivere Akteur war, hat sich das komplett gedreht. Rublev spielt hier überzeugter Tennis als der Olympiasieger. Den ersten Punkt im Returnspiel gibt er ab, dann erzielt er aber zwei klasse Vorhandwinner mit viel Speed - einen davon beim Return perfekt platziert.

So geht es zum ersten Mal in diesem Match in den Einstand. Rublev holt sich zuerst den Vorteil und bringt beim Spielball viel Speed auf seine Vorhand. So kann er ein paar Schritte nach vorne machen und aus guter Position den Vorhandwinner erzielen. Zwei Breakbälle abgewehrt und nun vier Punkte in Folge gewonnen, Rublev macht das bis dato cool!

Und auch Breakchance Nummer zwei ist dahin, denn Zverev donnert einen Rückhandschuss etwas zu weit hinter die Grundlinie.

Ja, Returnwinner zum 40:15! Zwei Breakbälle für den Deutschen, den ersten davon verteidigt Rublev jedoch per Servicewinner.

Mit einer cross und wuchtig gespielten Rückhand legt sich Zverev seinen Gegenspieler zurecht und forciert mit einer starken Vorhand inside out dann den Fehler bei Rublev. 15:30, geht jetzt mal etwas Richtung Breakball?

Rublev übt erst gut Druck aus, trifft eine Vorhand aber dann mit dem Rahmen. Zverevs anschließender Vorhandreturn segelt in hohem Bogen deutlich ins Aus. 15:15.

Smashwinner longline zum 30:15, Rückhandwinner zum 40:15. Holt sich Zverev über diese Punkte Selbstvertrauen zurück? Ein Servicewinner folgt und sorgt für ein ungefährdetes Aufschlagspiel.

Den ersten Punkt im Aufschlagsiel holt Zverev, nach Netzroller seines Gegenspielers kann er ans Netz vorrücken und dort einen Rückhandvolley gewinnbringend nutzen. Im nächsten Ballwechsel verzieht er eine Vorhand ins Netz, 15 beide.

Rublev hat noch keinen Breakball zugelassen, sich bei den drei Breakchancen aber enorm effizient gezeigt und zwei genutzt. Zverev kommt vorerst nicht zu seinem ersten Breakball, denn Rublev gewinnt das Spiel locker zu 15. Zverev macht aber auch zu viele Fehler ohne Not, der Deutsche steht neben sich.

Nur 27 Minuten hat der erste Satz gedauert, Sascha Zverev hat diesen verloren und muss schleunigst andere Mittel finden. Nach eigentlich gutem und eher dominantem Beginn brach der Deutsche inmitten des ersten Satzes ein - ohne sichtliche Gründe. Plötzlich lief nichts mehr zusammen und für Rublev reichte es, den Stiefel herunterzuspielen. Ein zügiges Doppelbreak reichte dann zum 6:2-Satzgewinn.

Zverev schlägt durch die Mitte auf, Rublev trifft den Return hoch, aber sehr gut. Er erwischt Zverev auf dem falschen Fuß, spielt den Returnwinner in die Vorhandecke des Hamburgers. Das war es dann schon mit Satz Nummer eins.

Zverevs Spiel ist nach fünf Spielen komplett eingebrochen, der 26-Jährige schickt eine Rückhand unambitioniert ins Netz. Also hat Rublev gleich drei Break- und damit auch Satzbälle.

So kommt es, dass Zverev zügig gegen den Satzverlust serviert. Die Quote erster Aufschläge ist beim Deutschen Stand jetzt zu schlecht, zu häufig muss er über den zweiten gehen. Bei 0:15-Rückstand sitzt der erste mal, doch Rublev returniert gut und kann anschließend einen Passierball mit der Rückhand schlagen. Breakt sich der Russe gar zum Satzgewinn?

Auch defensiver ist die deutsche Nummer eins geworden. Während Rublev beim Spielball zum 5:2 Glück mit einem Netzroller hat, bleibt Zverev am Netz hängen.

Nach eigentlich gutem Beginn ist Zverev nun zu ungeduldig, schießt mit viel zu viel Druck eine Rückhand weit hinter die Grundlinie.

Und nach einem Netzroller kann Rublev ans Netz vorrücken, mit einem starken Vorhandschlag einen Fehler des Deutschen forcieren. Der sieht sich deshalb plötzlich zwei Breakbällen gegenüber. Einen kann er abwehren, beim zweiten taucht dann erneut das Problem Doppelfehler auf. Rublev hat das Break!

Bekommt Zverev nun erstmals Probleme? Zunächst packt Rublev aus dem Nichts einen tollen Inside-Out-Winner aus, dann macht Zverev noch einen Doppelfehler.

Zverev greift bei zwei Vorhandschlägen hoch an und nimmt die Bälle früh, kann sich so ein wenig nach vorne spielen. Rublev spekuliert, weshalb Zverevs eigentlich nicht besonders starke Vorhand als Winner daherkommt.

Cross probiert Zverev einen Rückhandball an Rublev vorbei mit Unterschnitt zu spielen. Das funktioniert nicht, er legt den Ball an Rublev vorbei ins Seitenaus. 3:2 nach Spielen.

Rublev macht aktuell genug freie Punkte, so hat der etwas bessere Beginn Zverevs in den Grundlinienduellen noch keinerlei Auswirkungen.

Ein Ass durch die Mitte besiegelt so auch den 2:2-Ausgleich, das Aufschlagspiel gewinnt Zverev zu Null.

Zverev hat bei eigenem Service noch überhaupt keine Probleme, steht deutlich weiter vorne im Feld als sein Gegenspieler und dominiert nicht nur mit den Aufschlägen, sondern auch mit den folgenden Grundlinienschlägen.

Bei 40:0-Führung für Rublev kann Zverev nochmal einen Ballwechsel kontrollieren, verteilt die Bälle stark und schießt schließlich einen Rückhandwinner longline gegen die Laufrichtung vom russischen Gegenspieler. Der tütet mit einem weiteren Servicewinner aber das 2:1 nach Spielen ein.

Im zweiten Aufschlagspiel ist dann auch Rublev dominanter. Nach einem Servicewinner zu Beginn drängt er Zverev mit starken Schlägen nach hinten und gewinnt schließlich den Punkt.

Einen starken Aufschlag von Zverev kann Rublev nur kurz returnieren, die deutsche Nummer eins geht vor und zieht einen Vorhandwinner in die recht offene Rückhandseite Rublevs durch.

Zverev beginnt sein Aufschlagspiel mit zwei guten Services und dominiert die Rallys auch sonst mit wuchtigen Schlägen. Erst ist ein Volley, dann eine Rückhand erfolgreich. Rublev gibt einem Rückhandschuss wiederum zu viel Druck mit, 40:0.

Rublev hat das erste Aufschlagspiel und holt sich die ersten Punkte auch zügig. Weil bei der 40:15-Führung eine Vorhand zu weit fliegt, ist noch ein Spielball übrig. Bei diesem schickt Zverev aber eine Longline-Rückhand gegen die Netzkante, von der aus der Ball hoch und dann in Zverevs Feld fliegt. Rublev gewinnt also sein erstes Service Game.

Es ist auf dem schwedischen Sandcourt angerichtet, Zverev und Rublev stehen sich gegenüber. Wer zieht ins Halbfinale ein?

Rublev erreicht zum dritten Mal in Folge mindestens das Viertelfinale. In Halle ging es für den 25-Jährigen gar ins Endspiel, das er verlor. In Wimbledon stand ihm in der Runde der letzten Acht Novak Djokovic gegenüber, den Serben konnte Rublev nicht bezwingen. Nun möchte Rublev in Bastad erneut ins Halbfinale vordringen. Dieses Jahr ist eh ein starkes für ihn, er konnte bereits seinen ersten Masters-Titel der Karriere bejubeln - in Monte Carlo auf Sand.

Die beiden heutigen Kontrahenten kennen sich seit der Kindheit, so verbindet eine Freundschaft den Deutsch-Russen und den in Moskau geborenen Rublev. In den meisten Phasen der Karrieren war Zverev in der Weltrangliste besser positioniert, aktuell hat Rublev klar die Nase vorne - natürlich auch wesentlich aufgrund Zverevs Verletzung im letzten Jahr.

Dabei spielte Zverev bis dato gerne gegen Rublev, gewann zuvor alle fünf Duelle auf der ATP Tour. Beim Match im März war Zverev nach der langen Verletzungspause aber noch nicht auf dem Niveau unterwegs, das er zuletzt - sogar auf Rasen - zeigen konnte. Auf Sand soll es nun wieder besser laufen, in Bastad will Zverev sich bei einem 250er-Turnier Selbstvertrauen holen.

In diesem Jahr hat Sascha Zverev so seine Probleme mit Top-Ten-Spielern gehabt, weist eine schwache 0:7-Bilanz auf. Auch gegen Rublev musste der Deutsche bereits eine Niederlage hinnehmen, im Halbfinale von Dubai gewann der Russe.

Im zweiten Match des Tages wurde Casper Ruud vom Österreicher Sebastian Ofner herausgefordert. Der norwegische Favorit erledigte seine Aufgabe souverän (6:3, 6:4) und steht neben Lorenzo Musetti, der sein Gegner sein wird, als zweiter Halbfinalist fest. Zverev und Rublev ermitteln also Halbfinalist Nummer drei.

Auf die sportliche Leistung vom Hamburger haben die Vorwürfe bis dato keinerlei Auswirkungen, im Gegenteil. Nach einem komplizierteren Erstrundenmatch gegen Alex Molcan (6:4, 3:6, 7:5) schlug Zverev im Achtelfinale den Brasilianer Thiago Monteiro im Eiltempo 6:1, 6:0.

Während Zverev aktuell bei den Nordea Open in Schweden aufschlägt, stehen erneut Vorwürfe häuslicher Gewalt im Raum. Nachdem die Ex-Freundin Olga Sharypova 2020 bereits Anschuldigungen erhob (Zverev wehrte sich rechtlich und erwirkte eine einstweilige Verfügung gegen sie), geht es nun um die Ex-Partnerin Brenda Patea. Wie diese Woche herauskam, hat die Staatsanwaltschaft Berlin nun einen Strafbefehl beantragt. Es würde also keine Hauptverhandlung geben, sondern die Strafe könnte per Schriftweg direkt verhangen werden - sollte das Gericht der Staatsanwaltschaft folgen. Für Zverev gilt die Unschuldsvermutung.

Einen guten Tag und ein herzliches Willkommen zum Viertelfinale von Alexander Zverev im schwedischen Bastad! Die schwierige Aufgabe am heutigen Freitag lautet Andrey Rublev.