Damit steht Alexander Zverev bei seiner zweiten Teilnahme erneut im Viertelfinale. Dort wird es der zweimalige ATP-Champion mit Yibing Wu oder Marco Cecchinato zu tun bekommen, die gleich im Anschluss gegeneinander antreten. Von dieser Stelle soll es das gewesen sein. Vielen Dank fürs Mitlesen und bis bald!

Nach etwas mehr als einer Stunde nimmt Alexander Zverev seine Auftakthürde beim ATP-Turnier in Genf, schlägt Christopher Eubanks mit 6:2 und 6:3. Der an 3 gesetzte Deutsche erwies sich als der variablere Spieler mit den größeren schlagtechnischen Möglichkeiten. Über den Aufschlag konnte der Olympiasieger viel bewirken, aber eben nicht nur mit Härte. In den längeren Ballwechseln hatte der 26-Jährige ohnehin meist das bessere Ende. Vor allem der erste Durchgang lief nahezu perfekt und war dank der zwei Breaks eine klare Sache. Zu Beginn des zweiten Satzes reduzierte Eubanks seine extrem hohe Fehlerquote und konnte nun besser mithalten. Zverev stand mitunter zu weit hinter der Grundlinie und ließ sich vom Gegner das Spiel aufdrängen. Dennoch geriet der Hamburger nur einmal so richtig in Schwierigkeiten, wehrte den einzigen Breakball des Konkurrenten allerdings nervenstark ab. Als ihm wenig später selbst das Break gelang, war die Sache entscheiden.

Auf die Mithilfe des Widersachers kann sich Zverev verlassen. Eubanks wuchtet eine Vorhand in die Maschen und beschert dem Deutschen den Sieg.

Eubanks muss über den Zweiten gehen, doch Zverev verzieht seinen Rückhandreturn knapp. Einstand! Der nächste Matchball ist aber nicht weit, denn dem US-Boy steht das Netz im Weg.

Kurz darauf setzt der US-Amerikaner eine Vorhand seitlich ins Aus, was den ersten Matchball für Zverev bedeutet.

Ein Rückhand-Slice soll Zverev als Angriffsball dienen, doch der gerät zu lang. Anschließend produziert Eubanks einen weiteren Doppelfehler.

So steht Eubanks nun mit dem Rücken zur Wand, muss gegen den Matchverlust aufschlagen. Der erste Punkt geht gleich weg. Danach setzt der US-Boy eine Vorhand inside-in unerreichbar.

Danach serviert Zverev stabil, lässt dem Kontrahenten keine kontrollierten Returns zu und erledigt das zum zweiten Mal in Folge zu Null.

Mit einem guten ersten Aufschlag legt Zverev los, lässt sich im folgenden Ballwechsel aber wieder weit zurückdrängen. Aus der Defensive gelingt ihm eine Rückhand longline, die in hohem Bogen hinten ins Feld plumpst.

Eine Breakchance wehrt Eubanks noch ab, schenkt sein Aufschlagspiel danach aber mit seinem dritten Doppelfehler des Tages her. Nun scheint der Weg für Zverev beim Stand von 4:3 geebnet.

Dann steht seiner Vorhand inside-out das Spielhindernis im Weg. Und schon liegen zwei Breakbälle für Zverev bereit.

Eine Vorhand von Zverev trifft die Netzkante. Eubanks hat Zeit, um darauf zu reagieren, schieb seine Vorhand die Linie runter. Darüber hinaus jedoch mehren sich gerade wieder die Fehler des US-Amerikaners.

Ein Service-Winner folgt. Abermals liegen also drei Spielbälle für den Turniersieger von 2019 bereit. Und jetzt schafft er es erstmals zu Null, weil sein Widersacher mit einer Vorhand inside-in ins Netz hilft.

Eubanks läuft nach einem Stopp und ärgert sich, weil seine Vorhand an der Netzkante hängenbleibt. Danach bekommt der 27-Jährige ein Ass von Zverev um die Ohren.

Mit seinen insgesamt vierten Ass macht der US-Amerikaner das Spiel zu 15 zu und legt auf 3:2 vor. Für Zverev läuft das längst nicht mehr so einfach wie im ersten Durchgang.

Dann muss der Deutsche richtig viel laufen, wird hin und her geschickt, gibt aber nicht auf. Doch der Einsatz zahlt sich nicht aus. Eubanks ist am Netz gerade unüberwindbar und drückt den Ball dann unerreichbar rein.

Im weiteren Verlauf zeigt sich Eubanks unbeeindruckt, serviert nach außen und zieht seine Vorhand longline auf die andere Seite hinterher. Da streckt sich Zverev vergebens.

Eubanks hat Probleme mit dem Knie, lässt sich eben mal schnell behandeln, ohne ein Medical Timeout zu nehmen. Und dann geht es schon ins Aufschlagspiel.

Seinen vierten Spielball nutzt der an 3 gesetzte Deutsche. Sein Ball landet beim Gegner auf der Grundlinie und verspringt offenbar leicht. Eubanks trifft die Filzkugel nicht richtig. Das Spiel geht an Zverev - 2:2!

Zverev geht nervenstark dagegen vor, fabriziert einen Service-Winner. Danach gibt es einen Gewinnschlag mit der Rückhand.

Ein Tweener mit dem Gesicht zum Netz hilft Zverev auch nicht weiter. Die Einladung nimmt sein Gegenüber an, punktet mit der Vorhand und bekommt seinen ersten Breakball.

Wegen eines leichten Vorhandfehlers gibt Zverev jetzt zum zweiten Mal einen zweiten Punkt bei eigenem Aufschlag ab. Und danach fängt sich der zweimalige ATP-Champion auf dem Weg nach vorn den cross gespielten Rückhandpassierball von Eubanks ein.

Zu Null aber bekommt Zverev seine Spiele nicht durch. Zwar liegen gerade drei Spielbälle bereit, doch Eubanks geht offensiv dagegen vor und versenkt jetzt auch den hohen Vorhandflugball.

Zverev steht weiter bei 100 Prozent. Soll heißen, kommt der Erste, gehört der Punkt auch ihm. Das passiert so jetzt zum insgesamt 19. Mal. In diesem Fall aber ist Eubanks nah dran, erläuft einen Stopp, verzieht dann aber die cross gespielte Rückhand.

Gegen den zu weit hinten positionierten Zverev baut Eubanks den Ballwechsel gut auf, marschiert nach vorn und setzt den Rückhandvolley. Danach fabriziert der US-Boy sein drittes Ass und geht 2:1 in Führung.

Zverev nutzt die ganze Länge des Platzes aus, lässt sich ganz weit hinter an die Bande drängen. Eubanks rückt vor und punktet. 30:0! Doch noch kommen dem 27-Jährigen regelmäßige Fehler dazwischen.

Der zweite verlorene Punkt tut dem Olympiasieger nicht wirklich weh. Der nächste starke erste Aufschlag regelt das zu seinen Gunsten.

Mit seinem vierten Ass verschafft sich der Hamburger zwei Spielbälle. Doch dann gerät Zverev mal unter Druck, spielt seine Rückhand unkontrolliert, die prompt ins Aus segelt.

Gegen den servierenden Zverev scheint nun wieder kein Kraut gewachsen. Der 26-Jährige hat in jedem seiner bisherigen Aufschlagspiele nur je einen Zähler abgegeben. Und das scheint auch jetzt wieder so zu laufen.

Doch wie zu Beginn des ersten Durchgangs bringt der US-Boy sein Aufschlagspiel dann recht zügig durch, darf nun also wieder vorlegen.

Erneut ist es an Eubanks, den Satz zu eröffnen. Die ersten beiden Punkte gehen an ihn. Dann kommt ihm ein Doppelfehler in die Quere.

Nach einer halben Stunde hat Alexander Zverev den ersten Satz in der Tasche, löste seine Auftaktaufgabe hier in Genf bisher souverän. Variable Aufschläge und die deutlich besseren Möglichkeiten in den Ballwechseln, also in Sachen Schlagrepertoire sprachen für den an 3 gesetzten Deutschen. Dazu gesellten sich extrem viele Fehler von Christopher Eubanks, was zu dieser ziemlich eindeutigen Angelegenheit führte.

Danach landet ein Rückhand-Slice des US-Amerikaners im Netz. Das bringt Zverev zwei Satzbälle. Und gleich der erste ist es. Eubanks umläuft die Rückhand, doch die Vorhand inside-out schafft es ebenfalls nicht übers Spielhindernis.

Zverev serviert nicht nur hart, sondern dann eben auch immer wieder variabel und mit Spin. Damit kommt Eubanks nicht klar. Dann landet eine 222 Stundenkilometer schnelle Aufschlagrakete knapp im Aus. Der Hamburger stürmt über den Zweiten ans Netz, bleibt mit dem Vorhandvolley an der Netzkante hängen. 30:15!

Nun hat es Zverev selbst auf dem Schläger, darf den Satz ausservieren. Und wann immer bislang sein erster Aufschlag gekommen ist, ging der Punkt auch an ihn. Lediglich über den Zweiten hat der Deutsche drei Zähler abgegeben.

In dieser Phase kommt Zverev über die Returns nicht ins Spiel. Eubanks kann aufrücken, vollstreckt über Kopf. Anschließend gibt es noch Serve and Volley zu bestaunen. Der Vorhandflugball sitzt und die Nummer 75 der Welt bleibt vorerst im Satz.

Folglich serviert Eubanks jetzt bereits gegen den Satzverlust, produziert einen Rückhandfehler. Über seine Aufschläge bewirkt der groß gewachsen US-Boy zu wenig, erzwingt jetzt einen der wenigen Punkte. Danach folgt sein zweites Ass des Tages.

Zverev reagiert mit dem nächsten Ass, serviert danach noch einmal gut nach außen. Der Vorhandreturn von Eubanks gerät zu lang. Und schon steht es 5:1.

Weiterhin wirkt Zverev überaus souverän, zündet durch die Platzmitte sein zweites Ass. Dann unterläuft dem 26-Jährigen einer seiner wenigen Fehler. Er tritt deutlich ins Feld, hat eigentlich Zeit für diese Rückhand, die an der Netzkante landet. 30:15!

Mutig geht Eubanks dagegen vor, spielt das eigentlich auch gut, marschiert nach vorn, setzt den Vorhandflugball zur Seite. Doch Zverev ist flink auf den Füßen, erläuft die Filzkugel und packt unter Druck einen großartigen Vorhandpassierball aus. Das ist das Doppel-Break!

In den Ballwechseln hat weiter Zverev das Sagen. Nach dem nächsten Vorhandfehler sieht sich Eubanks zwei Breakbällen gegenüber.

Jetzt liefert Eubanks seinen ersten Doppelfehler, will das nicht wahrhaben. Doch der Stuhlschiedsrichter schaut sich den Abdruck an und bleibt bei der Entscheidung. Der ist seitlich weg.

Bei eigenem Aufschlag gibt Zverev Punkte nur per Doppelfehler ab. Ansonsten hat sein Widersacher nichts zu bestellen und ist auch bei dieser Rückhand longline ohne Chance. Zverev hält sein Service zum 3:1.

Dann unterläuft dem an 3 gesetzten Deutschen der zweite Doppelfehler. Noch droht kein Ungemach - 30:15. Und in den längeren Ballwechseln hat Zverev ohnehin stets das bessere Ende. Dafür sorgen die Fehler von Eubanks.

Zverev serviert gut - eben auch, als jetzt zum zweiten Mal im Match der Zweite gebraucht wird. Danach spielt der Champion von 2019 Serve and Volley, tut das am Ende gefühlvoll und mit Erfolg.

Gleich diese erste Breakchance nutzt der Olympiasieger, bekommt abermals Hilfe vom Gegenüber. Eine cross gespielte Vorhand von Eubanks landet seitlich im Aus.

Viel mehr als Aufschläge gibt es fast nicht zu sehen. Doch dann packt Zverev einen glänzenden Rückhandreturn aus. Longline gespielt, bringt der den Punkt. Danach kommt es mal zu einem kleinen Ballwechsel und Eubanks wird in Bewegung gebracht. So unterläuft diesem ein Rückhandfehler. Breakball!

Anschließend verbucht Zverev den ersten Punkt gegen den aufschlagenden US-Amerikaner. Sehr kurze Ballwechsel bleiben an der Tagesordnung. Dann zündet Eubanks sein erstes Ass.

Abgesehen davon kommt stets der Erste - und zum Abschluss dann auch als Ass. Damit gelangt der Deutsche ebenfalls zu einem unproblematischen Spielgewinn und gleicht aus.

Nun ist Zverev am Zug, beginnt mit einem Service-Winner und schickt gleich den ersten Doppelfehler hinterher.

Dreimal kommt der Erste, was drei Spielbälle bringt. Dann muss Eubanks erstmals den Zweiten bemühen, macht trotzdem den Punkt und spaziert zu Null zum ersten Spielgewinn.

Zverev ist mit knapp zwei Metern ja schon groß gewachsen. Eubanks packt da noch drei Zentimeter drauf, misst stattliche 2,01 Meter.

Jetzt eröffnet Eubanks das erste Duell dieser beiden. Der erste Aufschlag kommt prompt. Durch die Platzmitte gesetzt, bringt Zverev diesen Ball nicht zurück.

In dieser Saison spielte Eubanks bisher ausschließlich auf Hartplatz, erreichte zu Jahresbeginn in Auckland das Achtelfinale, ist darüber hinaus nach wie vor ausgiebig auf der Challenger-Tour unterwegs – zuletzt bei drei Turnieren in Südkorea mit dem Halbfinale in Gwangju. In Genf ist der US-Boy erstmals dabei und begann die Woche mit einem Zweisatzerfolg gegen Benoît Paire. Das war übrigens sein ersten Sandplatzmatch seit ziemlich genau einem Jahr. Das letzte bestritt er davor in der Qualifikation für die French Open 2022.

In diesem Moment betreten unsere Protagonisten den Platz. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zusammen mit dem spanischen Stuhlschiedsrichter Nacho Forcadell zur Wahl am Netz. Die Münze fällt zugunsten von Eubanks, der sich für Aufschlag entscheidet. Anschließend spielen sich beide noch etwas ein.

Christopher Eubanks gehört zu den aufstrebenden Spielern, obwohl er bereits 27 Jahre ist. Zuletzt kletterte der US-Amerikaner auf Platz 75 der Weltrangliste. So hoch stand der Rechtshänder nie zuvor, hat aber auch noch gehörig Nachholbedarf, was die Erfolge betrifft. Ein Endspiel hat Eubanks auf der ATP-Tour noch nie erreicht, stand bei den letzten beiden Grand-Slam-Turnieren erstmals in der 2. Runde, ließ dann aber beim 1.000er in Miami als Viertelfinalist aufhorchen. Das darf fast schon als seine größte Tat gewertet werden. Zu Titelehren kam er allenfalls bei Challengern. Auf diesem Level spielte er sechs Finals und gewann drei davon. Diese Turniere fanden alle in den USA oder Mexiko sowie auf Hartplatz statt.

Seit dem Comeback zu Beginn des Jahres erreichte Zverev immerhin ein Halbfinale – beim 500er in Dubai. Danach stand er beinahe regelmäßig in den Achtelfinals der Masters-Veranstaltungen, scheiterte dort aber stets an den großen Namen – insbesondere an Medvedev, aber auch an Alcaraz. Der letzte Schritt zum allerhöchsten Niveau fehlt dem einstigen Weltranglistenzweiten noch, der inzwischen bis auf Position 27 abgerutscht und nicht mehr Deutschlands Nummer 1 ist.

Inzwischen hat Zverev auf der ATP-Tour 30 Endspiele bestritten und 19 Titel eingefahren (sechs auf Sand), wurde Olympiasieger 2021, war US-Open-Finalist 2020, gewann fünf Masters-Turniere und durfte sich als ATP-Champion 2018 und 2021 feiern lassen. Letztgenannter Triumph stellt den bis heute letzten Titel dar. Im Jahr 2022 spielte der Hamburger noch zwei Finals und verletzte sich dann im Halbfinale der French Open schwer am Sprunggelenk. Seither ringt der Rechtshänder um seine einstige Form.

Nach dem frühen Aus beim Masters von Rom hat sich Zverev kurzfristig dazu entschlossen, in der Schweiz an seiner Sandplatzform zu feilen. Für einen solch namhaften Spieler hielten die Veranstalter natürlich eine Wildcard bereit, womit sich der 26-Jährige auf Platz 3 der Setzliste wiederfand und zum Auftakt ein Freilos genoss. Diese zuvorkommende Behandlung hat noch einen weiteren Grund, denn bei seinem bisher einzigen Auftritt hier im gleichnamigen Kanton Genf errang Zverev 2019 den Turniersieg.

Herzlich willkommen zu den Gonet Geneva Open! In dieser Woche findet im schweizerischen Genf dieses 250er-Turnier der Tennisprofis statt, dessen Tradition bis 1980 zurückreicht und welches nach einer 24-jährigen Pause seit 2015 mit der Corona-Ausnahme 2020 wieder regelmäßig stattfindet. Gegen 18:00 Uhr widmen wir uns dem Match von Alexander Zverev gegen Christopher Eubanks.