Fazit:
Erneut feiert die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ein Schützenfest. Zwei Tage nach dem 8:1 gegen Lettland schießt die DEB-Auswahl Kasachstan mit 8:2 aus der Halle und zeigt dabei abermals eine beeindruckende Schusseffizienz. Vor 8.479 Zuschauern in Ostrava gingen die Deutschen die Partie auch äußerst konsequent an, gerieten sehr zügig in Führung. Dem zwischenzeitlich etwas aufbegehrenden Kontrahenten nahm man mit einem ähnlichen Blitzstart in den mittleren Spielabschnitt und der dann folgenden konzentrierten Herangehensweise endgültig den Wind aus den Segeln. Insbesondere die Reihe mit JJ Peterka, Lukas Reichel und Wojciech Stachowiak wusste sehr zu gefallen. Da wurde Eishockey mitunter zelebriert. In der Form dürfte der Vizeweltmeister auf dem Weg ins Viertelfinale kaum noch zu stoppen sein. Aktuell sind die Deutschen Zweiter der Gruppe B und könnten morgen gegen Polen einen weiteren großen Schritt fürs Weiterkommen machen.

Tor für Deutschland, 8:2 durch Maximilian Kastner
Noch immer haben die Jungs Bock auf Tore. Nach einem Zuspiel von Alexander Ehl zieht Maximilian Kastner zum Tor und bugsiert die Scheibe mit der Rückhand irgendwie unter dem kasachischen Goalie hindurch in dessen Kasten. Für Ehl bedeutet das den ersten Assist im Turnier und für Kastner den ersten Treffer.

Schon rollt der nächste Angriff des Vizeweltmeisters. Nico Sturm spielt nach rechts zu Frederik Tiffels, der das Geschehen sofort verlagert. Dominik Kahun scheitert an Nikita Boyarkin.

Kai Wissmann setzt links im gegnerischen Drittel JJ Peterka ein, der nach dem anschließenden Doppelpass mit Lukas Reichel selbst den Abschluss sucht, aber nicht an Nikita Boyarkin vorbeikommt.

Natürlich ist die Sache längst entschieden. Inzwischen erkennen das auch die Kasachen an. So spielen die Deutschen das jetzt locker runter.

Jetzt hat das DEB-Team die Strafzeit überstanden. Jonas Müller darf zurückkehren und ab sofort wieder auf dem Eis mitmischen.

Tor für Deutschland, 7:2 durch Frederik Tiffels
Nach einem Fehlpass der Kasachen geht Nico Sturm steil, erläuft die Scheibe rechts in der Angriffszone und bedient den mitgelaufenen Frederik Tiffels. Dieser macht das rechts vor dem Tor technisch sauber, überwindet den kasachischen Torwart und sorgt für den ersten deutschen Shorthander bei dieser WM.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jonas Müller (Deutschland)
Zunächst hat Jonas Müller frei im linken Bullykreis die große Chance, scheitert aber an der Stockhand von Nikita Boyarkin. Kurz darauf erlaubt sich der deutsche Verteidiger ein Beinstellen gegen Alikhan Omirbekov.

Deutschland geht sofort aktiv gegen ein eventuelles Aufbegehren der Kasachen vor. Aus zentraler Position bringt Yasin Ehliz einen Handgelenkschuss an. Nikita Boyarkin lässt das kleine Schwarze in der Fanghand verschwinden.

Tor für Kasachstan, 6:2 durch Artyom Korolyov
Nach einem gewonnenen Bully links in der Angriffszone zieht Artyom Korolyov mittig an der blauen Linie gewaltig ab und nagelt seinen mächtigen One-Timer unhaltbar in den linken Torwinkel. Die Referees aber geben den Treffer zunächst nicht, weil Philipp Grubauer im Torraum angeblich von Alikhan Asetov behindert wird. Doch Galym Mambetaliyev nimmt die Coach's Challenge. Die Unparteiischen schauen sich das also noch einmal an und erkennen den Kontakt zwischen Asetov und Grubauer außerhalb des Torraums. Also wird das erste Turniertor des Verteidigers doch anerkannt.

Tor für Deutschland, 6:1 durch Lukas Reichel
Welch ein traumhafter Angriff! Los geht es in der eigenen Zone mit Wojciech Stachowiak, der auf dem Weg nach vorn mit JJ Peterka zusammenspielt. Dieser setzt vor dem Tor den Querpass zu Lukas Reichel, der mit seinem Abschluss am rechten Pfosten für die Kirsche auf der Sahne sorgt. Diese Angriffsreihe wirbelt heute nach allen Regeln der Eishockey-Kunst

Starke Parade von Boyarkin! Bei einem Schuss von Colin Ugbekile von der blauen Linie herrscht viel Verkehr vor dem Tor. Die Scheibe springt links vor der Kiste zu Dominik Kahun. Bei dessen Schuss fährt Nikita Boyarkin im Spagat den rechten Schoner aus und stoppt den Puck.

Jetzt erobert Alexander Ehl den Puck in der eigenen Zone, leitet so den Angriff ein und bekommt am Ende das Spielgerät von Parker Tuomie zurück. Den Rückhandschuss aus zentraler Position hält Nikita Boyarkin sicher.

Und so hat der Vizeweltmeister das Geschehen weitgehend im Griff. Mit jeder verstreichenden Minute rückt der Erfolg näher.

Auf der Gegenseite kommt Lukas Kälble in zentraler Position zum Schuss. Der One-Timer verfehlt das Ziel. Die DEB-Auswahl spielt aber weiter nach vorn, bleibt aktiv und beschäftigt den Gegner.

Dann aber meldet sich Kasachstan zu Wort, spielt das im Ansatz gut. Doch die Deutschen verteidigen aufmerksam und lassen keinen nennenswerten Torabschluss zu. Roman Starchenko findet somit Arkadi Shestakov nicht.

Mit ihrer konsequenten Herangehensweise wollen die Deutschen jegliches eventuelles Aufbäumen des Konkurrenten im Keim ersticken. Das gelingt fürs Erste.

Abermals legen die Deutschen couragiert los, gelangen mit Tempo ins gegnerische Drittel. Yasin Ehliz sucht mit einem Querpass Marc Michaelis, findet den aber nicht. Wenig später erlauben sich die Kasachen in der eigenen Zone den Fehlpass. Ehliz schießt sofort aus zentraler Position und scheitert an Nikita Boyarkin.

Drittelfazit:
Nach dem mittleren Spielabschnitt führt die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft in Ostrava gegen Kasachstan mit 5:1. Erneut starteten die Jungs von Harold Kreis forsch ins Drittel, setzten dem Kontrahenten sofort zu und kamen rasch zum Torerfolg. Damit kaufte man den Zentralasiaten deutlich den Schneid ab und bestimmte über weite Strecken das Geschehen. In regelmäßigen Abständen legte man Tore nach, die zum Teil blitzsauber herausgespielt wurden oder von den technischen Qualitäten der deutschen Spieler zeugten. Die Kasachen hatten da nur sporadisch etwas entgegenzusetzen. Dabei gab es durchaus ein paar verheißungsvolle Szenen, doch mit der Effizienz des DEB-Teams konnte die Mannschaft von Galym Mambetaliyev nicht ansatzweise mithalten.

Gefährlich werden dann wieder die Deutschen. Diesmal findet JJ Peterka den Sturmkollegen Wojciech Stachowiak mit seinem Pass zwar nicht, kommt kurz darauf aber in zentraler Position selbst zum Abschluss. Mit der Rückhand setzt der NHL-Angreifer den Puck über die Kiste.

Von einer derartigen Durchschlagskraft sind die Kasachen deutlich entfernt, die können sich vorn nur noch selten durchsetzen.

Wie gegen Lettland erweisen sich die DEB-Cracks auch heute wieder als extrem effizient. Aktuell ist in dieser Partie jeder vierte Torschuss drin. Damit könnten die Deutschen nach dem Spiel mit Blick aufs gesamte Turnier zur effizientesten Mannschaft aufsteigen und Österreich von der Spitze dieser Rangliste verdrängen.

Tor für Deutschland, 5:1 durch Lukas Kälble
Das schaut aus wie ein Powerplay, die Deutschen nisten sich im gegnerischen Drittel ein. Wojciech Stachowiak spielt dort JJ Peterka an. Und der packt den Zauberpass aus, spielt praktisch auf das Blatt von Lukas Kälble, der links vor dem Tor nur noch den Schläger hinhalten muss und ins rechte Eck vollendet. Für den Verteidiger bedeutet das bereits den zweiten Treffer im Turnier.

Das erste Überzahlspiel des Tages verläuft für die Deutschen nicht nach Wunsch. Schon sind die zwei Minuten vorüber und Alikhan Omirbekov darf aufs Eis zurückkehren.

Plötzlich greift Kasachstan an. Arkadi Shestakov kommt nach einem Querpass von Arkadi Shestakov völlig unbedrängt zum Schuss. Philipp Grubauer wehrt stark zur Seite ab.

Somit darf nun das beste Powerplay des Turniers aufspielen. Die Deutschen haben schon fünf Treffer erzielt und weisen eine Effizienz von mehr als 60 Prozent auf. Auf der anderen Seite haben die Kasachen in Unterzahl aber erst ein Tor kassiert.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Alikhan Omirbekov (Kasachstan)
Erstmals wird ein Kasache auf die Strafbank beordert. Es trifft Alikhan Omirbekov nach einem Ellbogencheck gegen Colin Ugbekile.

Tor von Wissmann zählt nicht! An der blauen Linie legt Dominik Kahun clever nach hinten ab. Kai Wissmann hat viel Platz, kann in Ruhe Maß nehmen und wuchtet seinen Schlagschuss ins linke Eck. Doch die Kasachen nehmen die Challenge, haben erkannt, dass Nico Sturm in der Entstehung vor der Scheibe in der Angriffszone war. Das erkennen die Referees dann auch bei der Sichtung der Videoaufnahmen. Entsprechend wird der Treffer nicht anerkannt. Es bleibt beim 4:1.

Tor für Deutschland, 4:1 durch Lukas Reichel
Kasachstan verliert in der eigenen Zone die Scheibe. Leo Pföderl ist sofort zur Stelle, hat das Auge für den sofortigen Querpass. Innen am linken Bullykreis fackelt Lukas Reichel nicht lange und schießt oben ins linke Eck. Mit seinem ersten Turniertreffer bereitet sich der Angreifer selbst ein Geschenk zum 22. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!

Mukhametov an die Latte! Kurz darauf nimmt Maxim Mukhametov auf der rechten Seite genau Maß. Dessen Schuss ist noch eine Spur gefährlicher und erwischt die Lattenoberkante.

Von der linken Seite passt Valeri Orekhov zur Mitte. Die Scheibe rutscht durch zum freistehenden Nikita Mikhailis, der am rechten Bullykreis sofort schießt und das Torgestänge trifft.

Plötzlich schleicht sich Roman Starchenko frei und schießt aus dem linken Bullykreis. An Philipp Grubauer ist hier allerdings kein Vorbeikommen.

In voller Besetzung ergreift das DEB-Team gleich wieder die Initiative, spielt da gut ums Tor rum. Doch der zwingende Abschluss bleibt aus.

Maximilian Kastner fängt einen Puck ab und sucht in Unterzahl den Weg zum Tor, kommt trotz Bedrängnis zum Abschluss. Nikita Boyarkin zeigt seine erste Parade. Wenig später dürfen die Deutschen ihre Reihen wieder auffüllen.

Ausgiebig halten sich die Kasachen mit einem Mann mehr auf dem Eis in der Angriffszone auf. Von hinter dem Tor spielt Yevgeni Rymarev zu Kirill Panyukov. Dieser setzt am rechten Bullykreis zum One-Timer an. Da zischt die Fanghand von Philipp Grubauer raus und fischt das kleine Schwarze gut weg.

Torhüterwechsel bei Kasachstan! Die Unterbrechung nutzt Galym Mambetaliyev, um schon nach drei Gegentreffern seinen Goalie zu wechseln. So macht Andrei Shutov zugunsten von Nikita Boyarkin Platz.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Moritz Müller (Deutschland)
Vor dem eigenen Tor hält Moritz Müller zu lange gegen Kirill Panyukov und kassiert zwei Strafminuten.

Tor für Deutschland, 3:1 durch JJ Peterka
Wojciech Stachowiak spielt aus dem Zentrum nach rechts über die Bande zu JJ Peterka. Den Rest erledigt dieser im Alleingang, bewegt sich zur Mitte, scheint im Bullykreis fast die Scheibe zu verlieren. Doch in Wahrheit hat der Angreifer die Kontrolle, lässt sich von drei Gegenspielern nicht beeindrucken und schießt ins lange Eck. Die starke Einzelleistung beschert ihm den dritten Turniertreffer.

Innen am linken Bullykreis fackelt Marc Michaelis nicht lange, nimmt den Puck direkt. Das krachende Geschoss verfehlt die Kiste.

Drittelfazit:
Nach 20 Minuten führt die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft im Gruppenspiel gegen Kasachstan mit 2:1. Der Vizeweltmeister war von Beginn an voll da, setzte den Gegner, der gestern gespielt hat, sofort unter Druck. Und das zahlte sich früh aus. Bereits nach nicht einmal drei Minuten führte die DEB-Auswahl mit 2:0. Natürlich konnte es nach dem Blitzstart in der Form nicht weitergehen. Nach einer gewissen Anlaufzeit kamen auch die Kasachen zur Geltung, schafften recht bald in Überzahl den Ausgleich. Fortan gestalteten die Zentralasiaten die Angelegenheit ziemlich ausgeglichen. Ohne die ganz großen Höhepunkte plätscherte das Spiel dann vor sich hin. In jedem Fall sollten sich die Deutschen Olympiasieger Finnland nicht zum Vorbild nehmen. Die Nordeuropäer führten gestern ebenfalls schnell mit 2:0 und dachten dann, es geht von allein. Die Quittung setzte es mit der Schlusssirene. Österreich drehte das Spiel und siegte 3:2.

Mit einem guten Pass findet Frederik Tiffels seinen Sturmkollegen Dominik Kahun, der im linken Bullykreis zum Abschluss kommt, mit seinem Schuss aber an Goalie Andrei Shutov nicht vorbeikommt.

Offensiv geht es dem Vizeweltmeister nicht mehr so leicht von der Hand. Die Kasachen wissen effektiv zu stören, halten die Deutschen aus dem Zentrum fern. Der letzte DEB-Torschuss liegt schon einige Zeit zurück.

Beim Blick auf die Schussbilanz fällt auf, dass Kasachstan die Sache inzwischen gedreht hat, jetzt mit 9:8 Schüssen vorn liegt. Nach ihrem Fehlstart haben sich die Zentralasiaten deutlich gefangen.

Auf deutscher Seite fehlt es derzeit am letzten Pass, der kommt immer wieder nicht genau genug. Doch die DEB-Cracks arbeiten stets gut nach hinten, lassen zumindest also defensiv nichts anbrennen.

Und so verstreicht hier zügig Minute um Minute, ohne dass sonderlich viel passiert. In der Regel kommt das natürlich der führenden Mannschaft zugute. Doch die Kasachen können das eben auch nutzen, um besser in Fahrt zu geraten.

Inzwischen gestaltet sich die Partie recht abwechslungsreich. Die Kasachen spielen mit, sorgen für ein munteres Hin und Her. Prickelnde Torszenen bleiben derzeit allerdings aus.

Trotz des Gegentreffers wirkt Philipp Grubauer sehr sicher. Gerade fängt der NHL-Goalie wieder einen Schuss von der blauen Linie. Der Schlenzer von Artyom Korolyov stellt bei freier Sicht keine besonders schwere Aufgabe dar.

Darüber lassen sich nun auch wieder spielerische Akzente setzen. Letztlich kommt der Querpass von Dominik Kahun auf Nico Sturm nicht genau genug. Sekunden später wird ein Schussversuch von Tobias Fohrler abgeblockt.

Deutschland versucht, das Geschehen wieder an sich zu reißen. Doch ganz so flüssig wie zu Spielbeginn läuft es aktuell nicht. Jetzt kommt das DEB-Team in die Lage, die man schon anfangs erwartet hatte. Es muss gearbeitet werden.

Tor für Kasachstan, 2:1 durch Roman Starchenko
In Überzahl kommen die Kaschen zum Erfolg. Kirill Panyukov spielt hinter dem Tor Yevgeni Rymarev an. Dieser legt kurz zum links neben dem Tor lauernden Roman Starchenko ab. Dessen Schuss aus spitzem Winkel findet irgendwie den Weg in die Kiste. Für den Stürmer bedeutet das den zweiten Treffer bei dieser WM.

Kasachstan hat im Turnier ein Powerplay-Tor zu Buche stehen, die Effizienz in Überzahl gestaltet sich mäßig. Auf deutscher Seite jedoch lief es im Penaltykilling nicht nach Wunsch, da fing man sich drei Dinger ein.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jonas Müller (Deutschland)
Erstmals öffnet sich die Tür zu einer der Strafbänke. Dort muss sich Jonas Müller nach einem Stockschlag gegen Maxim Mukhametov einfinden.

Jetzt lassen die Kasachen erstmals etwas von sich sehen. Yevgeni Rymarev treibt den Angriff über links voran, behauptet sich dann auch an der Bande und passt zurück zu Adil Beketayev. Dessen Schlagschuss hält Philipp Grubauer bei freier Sicht fest.

Von der rechten Seite passt JJ Peterka technisch fein zu Lukas Reichel, der im Zentrum frei vor dem Tor auftaucht. Doch jetzt darf sich Andrei Shutov mal auszeichnen, verhindert weiteres Ungemach für die Zentralasiaten.

Deutschland lässt nicht locker und den Gegner überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Kasachische Offensivaktionen gibt es noch gar nicht. Das Geschehen spielt sich nahezu ausnahmslos in der Zone der Asiaten ab.

Tor für Deutschland, 2:0 durch Parker Tuomie
Die DEB-Auswahl gibt weiter Gas, lässt das Hartgummi im gegnerischen Drittel wunderbar laufen. Von der linken Seite passt Maximilian Kastner zu Parker Tuomie. Dieser bringt aus ziemlich zentraler Position den One-Timer an. Die Scheibe zischt an der Fanghand von Andrei Shutov vorbei ins rechte Eck. Während Maksymilian Szuber eben erstmals im Turnier getroffen hat, erzielt Tuomie sein zweites Tor.

Tor für Deutschland, 1:0 durch Maksymilian Szuber
Sofort setzen sich die Deutschen in der Angriffszone fest. Von der linken Seite passt JJ Peterka punktgenau zu Maksymilian Szuber. Dessen Schuss pariert Andrei Shutov. Doch die Kasachen können nicht klären. Wojciech Stachowiak holt den Puck zurück. Und Szuber lauert da immer noch rechts vor dem Tor, kommt mit seinem zweiten Versuch zwar auch nicht am Goalie vorbei. Doch vom Schlittschuh des Kasachen Leonid Metalnikov springt die Scheibe ins Tor. Gerade 62 Sekunden sind gespielt.

Für Ordnung auf dem Eis sollen der Schwede Mikael Holm und der Finne Kristian Vikman sorgen. Den beiden Schiedsrichtern gehen die Linespersons Nick Briganti aus den USA und Josef Špůr aus Tschechien zur Hand.

Auf deutscher Seite kann Harold Kreis aus dem Vollen schöpfen, schickt seine vier Reihen in unveränderter Besetzung ins Spiel. Was soll der Bundestrainer nach dem 8:1 gegen Lettland auch ändern? Und so steht heute zudem wieder Philipp Grubauer zwischen den Pfosten. Bei den Kasachen hütet Andrei Shutov das Tor.

Die 25 Spieler im Kader von Headcoach Galym Mambetaliyev stehen ausnahmslos in der russischen KHL oder in der Heimat unter Vertrag, wobei Barys Astana als kasachischer Klub der KHL angehört. Einen echten Topstar sucht man unter diesen Akteuren vergeblich. In der NHL spielt momentan kein Kasache – schon seit ein paar Jahren nicht mehr.

In Asien gilt die Eishockeymannschaft der ehemaligen Sowjetrepublik als Top-Team, wie mehrere Goldmedaillen bei den Asian Winter Games beweisen. Nach der Unabhängigkeit hat man 1998 erstmals in der Top-Division, also bei der großen Weltmeisterschaft gespielt. Wenn Kasachstan seither auf dem höchsten Niveau unterwegs war, dann ging es immer um den Klassenerhalt. Der ist zuletzt dreimal in Folge gelungen. Derart lange hat man sich noch nie auf diesem Level gehalten. Als beste Platzierung steht Rang zehn im Jahr 2021 zu Buche. Ins Viertelfinale hat man es also noch nie geschafft.

Am vergangenen Samstag waren die Kasachen mit einem 3:1-Erfolg gegen Frankreich ins Turnier gestartet. Bei den damit errungenen drei Zählern ist es seither geblieben. Die Zentralasiaten bezogen zuletzt ausnahmslos Niederlagen, hatten gegen die Slowakei (2:6) und Lettland (0:2) das Nachsehen, verkauften sich aber beim 1:3 gestern gegen Schweden ordentlich.

Aus tabellarischer Sicht bekommt es der Fünfte mit dem Siebten zu tun. Ein Punkt fehlt der DEB-Auswahl derzeit zum angestrebten vierten Platz. Der Weg ins Viertelfinale ist also gar nicht mehr so steinig. In den verbleibenden Spielen gegen Kasachstan, Polen (Samstag) und Frankreich (Dienstag) sollen die nötigen Punkte dafür eingefahren werden. Zu verdanken hat der Vizeweltmeister diese gute Ausgangsposition dem gelungenen Auftakt gegen die Slowakei (6:4) und dem Schützenfest vorgestern gegen Lettland (8:1). Die beiden dazwischenliegenden Niederlagen gegen die USA und Schweden, den beiden stärksten Mannschaften der Gruppe B, mussten einkalkuliert werden, fielen allerdings mit jeweils 1:6 recht deftig aus.